Kauai - Hawaiis Garden Island

Lihue ist die Hauptstadt der Insel und auch die größte Stadt Kauais. Von den insgesamt 65.000 Bewohnern Kauias leben nur rund 6.500 in Lihue. Wer eine schillernde Metropole wie Honolulu mit Restaurants, Bars und Nightlife erwartet wird schnell enttäuscht. Lihue ist ein verschlafenes Städtchen, die Hauptstraße des Orts ist von Tankstellen und Schnellrestaurants gesäumt. Für die meisten Besucher ist der Flughafen die einzige Begegnung mit Lihue. Einzig das Kukui Grove Einkaufszentrum, eine typisch Amerikanische Shopping-Mall im Westen der Hauptstadt, die jedoch auch ihre bestens Jahre bereits hinter sich hat, bietet Einheimischen und Besuchern, gerade wenn es einmal regnet, ein wenig Abwechslung und Zeitvertreib.

Der Wailua River ist der größte und einzige schiffbare Fluss Kauais. Kayak Wailua bietet täglich verschiedene Kajak-Touren an, bei denen man zusammen mit einem Guide den Fluss von der Mündung in den Pazifik bis hin zu einer Anlegestelle rund vier Kilometern flussaufwärts erkundet. Gefahren wir hierbei in Zweier-Kajaks. Da die Strömung des Wailua Rivers recht überschaubar ist, schafft man die vier Kilometer in rund einer Stunde. Unterwegs erwarten einen spektakuläre Landschaften, hoch aufragende Berge und wilder Dschungel zu beiden Seiten des Flusses und mit dem Kajak gleitet man geräuschlos durch dieses einmalige Landschaft. Am Anlegeplatz angekommen beginnt jedoch erst das eigentliche Abenteuer. Zusammen mit dem Tourguide geht es rund eine Meile hinein in den fast undurchdringlichen Regenwald. Ist der schmale Trampelpfad zunächst noch einigermaßen begehbar wandelt er sich nach wenigen Minuten in einen schlammigen und schmierigen Weg, auf dem man Mühe hat, sich auf den Beinen zu halten. Vier kleinere Flüsse, teilweise hüfttief, müssen durchquert werden, um am Ende des rund einstündigen Marschs endlich am Ziel der Tour anzukommen: Die Secret Falls. Mitten im dichten Regenwald ergießt sich ein atemberaubender Wasserfall rund 25 Meter in die Tiefe. Am Fuße des Wasserfalls kann man sich im kühlen Nass abkühlen und sogar schwimmen. Ein unvergessliches Erlebnis und sicherlich eines der Highlights auf Kauai.

Tipp: Mit Kayak Wailua entweder morgens die erste Tour (7:00 Uhr, 50 Dollar) oder die letzte (13:00 Uhr, 60 Dollar) buchen, dann ist man fast alleine am Wasserfall und kann das Naturschauspiel in aller Ruhe genießen. Feste Schuhe, am besten Turnschuhe, sind bei dieser Tour Pflicht, genauso ausreichend Wasser und Sonnenschutz. Und ja, man wird richtig dreckig bei der Wanderung durch den Matsch, also am besten ältere Schuhe und Klamotten einpacken.

Die Napali Coast im Norden Kauais ist für viele die wohl schönste Küste der Welt. Das tiefblaue Meer trifft auf die steil aufragende, grün bewachsenen Klippen, die sich spektakulär aus dem Meer auftürmen. Auf dem Landweg ist diese Region Kauais kaum erreichbar, daher ist eine Tour mit dem Schiff die beste Möglichkeit, die Napali Coast zu erkunden. Captain Andy und seine Crew bietet von Port Allen an der Südküste der Insel verschiedenene Touren an die Napali Coast an. Die komfortabelste Tour ist sicherlich die Sunset Dinner Cruise. Rund zwei Stunden dauert die Fahrt mit der Northern Star, einem modernen Katamaran, entlang der Küste bis hoch in den Norden. Die majestätischen Berge der Napali Coast lassen die raue See schnell vergessen. Zu spektakulär ist der Anblick, zu schön die Landschaft. Nachdem man ausreichend Zeit für Fotos hat beginnt die Rückfahrt nach Port Allen. Oft kann die Rückreise segelnd zurück gelegt werden, sodass es deutlich weniger schaukelt als bei der Hinfahrt und man lautlos, im Einklang mit der Natur und den Wellen, dahinsegelt. Das beste ist jedoch das 3-Gang-Abendessen (Salat, Filetsteak mit einem Scampi-Spieß und Gemüse sowie einem Cheesecake) mit dem man bei der Rückfahrt verwöhnt wird. So wird der ohnehin schon beeindruckende Sonnenuntergang vor der Küste Kauais noch unvergesslicher. 

Infos: Capt Andy's Dinner Sunset Sail, 159 Dollar pro Person, 3-Gänge- Abendessens sowie Getränke (Softdrinks, Bier, Wein etc.) inklusive.

Im Südosten Kauais liegt die Kipu Ranch. Das über 1.200 Hektar große Gelände, das ursprünglich dem Hawaianischen Königshaus gehörte, wird heute teilweise zur Viehzucht verwendet. Soweit, so unspektakulär. Doch die Kipu Ranch diente in ihrer Vergangenheit als Filmkulisse für mehrere Hollywood-Blockbuster. So wurden beispielsweise Filmklassiker wie Jurassic Park, Outbreak oder Indiana Jones hier gedreht. Mit gut gefederten Allrad-Buggys kann man in der dreistündigen Ultimate Ranch Tour zusammen mit einem Guide das Gelände erkunden. Geht es zunächst noch über asphaltierte Wege, ändert sich der Untergrund jedoch schnell und man findet sich auf schlammigen Pisten wieder, die hauptsächlich aus Schlaglöchern zu bestehen scheinen. Spätestens jetzt weiß man, wofür die abenteuerlichen Gefährte gut sind. Auf der Tour gibt es verschiedene Stops und der Guide erklärt anschaulich, welche Filmszenen wo gedreht wurden. Highlight ist sicherlich der Halt auf dem Berg Haupu, von wo aus man eine tolle Aussicht auf die Küste hat. Unterwegs macht man zudem noch die Bekanntschaft mit Wildschweinen (über drei Millionen sollen insgesamt auf der Insel zu Hause sein), Pfauen und den wilden Hühnern, die auf Kauai allgegenwärtig sind. Die Tour auf der Kipu Ranch ist nicht nur für Naturfreunde und Filmfans ein echtes Erlebnis und definitiv eines der Highlights auf Kauai.

Infos: Kipu Ranch Adventures, Ultimate Ranch Tour. Am besten die Early Bird Tour um 7 Uhr buchen, 96 Dollar pro Person.

Die Insel Kauai ist zwar gerade einmal 60 km lang und nur 45 km breit, jedoch findet man auf der nördlichsten der Hawaianischen Inseln einen der größten und schönsten Canyons unseres Planeten. Der Waimea Canyon erstreckt sich über eine Strecke von 16 Kilometern und ist bis zu 900 Meter tief. Am Grund des Canyons schlängelt sich der Waimea River entlang, der über Jahrtausende den Canyon ausgewaschen hat. Gespeist wird der Fluss übrigens von den Niederschlägen, die auf den Berg Waiʻaleʻale, dem regenreichsten Ort unseres Planeten, herabregnen. Die besten Aussichten auf den Canyon hat man von der Hawaii 550 Route, die entlang des Canyons bis zum Pu’u O Kila Lookout verläuft. Unterwegs hat man immer wieder die Möglichkeit, spektakuläre Blicke und natürlich auch Fotos vom Waimea Canyon zu erhaschen.

Infos: Man sollte mindestens einen halben Tag für den Waimea Canyon einplanen. Natürlich ist gutes Wetter die Grundbedingung für eine tolle Aussicht, daher sollte man den Ausflug zum Canyon entsprechend an einem Tag mit guter Wetterprognose planen.

Ganz im Süden, nahe des Orts Koloa, liegt das Spouting Horn. Die felsige Küste, die über die Jahrhunderte bizarr geformt würde, lädt hier zwar nicht zum Baden ein, jedoch bietet die Natur hier ein ganz besonderes Schauspiel. Durch die hereinbrechenden Wellen wir das Meerwasser an die Küste gedrückt und kommt als hohe, schäumende Fontänen wieder heraus. Begleitet wird das Naturschauspiel durch ein fauchendes, zischendes Geräusch. 

Ganz im Süden der Insel, zwischen Eleele und Kalaheo, liegt die Kauai Coffee Company. Einst war Zuckerrohr die wirtschaftlich bedeutendste Pflanze der Insel. Mit dem Wegfall staatlicher Subventionen hat die Zuckerindustrie Kauai den Rücken gekehrt. Die somit verfügbar gewordenen Anbauflächen werden heute teilweise durch Kaffeepflanzen genutzt, die auf der Insel wunderbar gedeihen. Bei der Kauai Coffee Company bekommt man auf einem kostenlosen Rundweg einen Einblick in den Anbau und die Verarbeitung des Kaffees, vom Kaffestrauch bis zur fertig gerösteten Kaffeebohne. Anschließend kann man sich kostenlos durch die verschiedenen Sorten probieren und im kleinen Laden seinen Lieblingskaffee direkt mitnehmen, gemahlen oder als ganze Bohnen.

Wasserfälle gehören zu Kauai wie die Küste und der Sand. Zwei besonders schöne Wasserfälle sind der Opaeka'a und der Wailua Wasserfall. Beide Wasserfälle sind mit dem Auto erreichbar und man kann von einem Aussichtspunkt die spektakulären Wasserfälle genießen. Auch aus der Distanz von der Aussichtsplattform aus kann man das tosende Wasser gerade zu spüren, wie es in die Tiefe stürzt. Nicht nur für Hobbyfotografen ein beliebtes Motiv.

Der Wailua River ist nicht nur der perfekte Ort für eine Kayak-Tour sondern auch Ausgangspunkt für einen Fahrt zur Fern Grotto. Mit dem Boot geht es von der Wailua River Marina flussaufwärts bis zur Fern Grotto, einer Grotte aus Lavastein, die von Farn überwuchert ist. Dort erwartet einen eine Mischung aus natürlicher Schönheit (die Grotte) und touristischem Kitsch, wie beispielsweise den Hawaianischen Sängern und den Souvenirständen. Absolut kein Muss und eher eine Touristenfalle als Naturspektakel.

Denkt man an Hawaii, so kommen einem direkt die paradiesischen Strände und das kristallklare Wasser in den Sinn. Auch Kauai, die nördlichste Insel des Archipels, geizt nicht mit tollen, teils menschenleeren Stränden. Hier sind die schönsten Strände Kauais.

Leider ist aktuell (Stand Oktober 2018) die Küstenstraße zwischen Hanalei und Wainiha nach mehreren Erdrutschen im April 2018 gesperrt. Nur Anwohner mit einer Sondergenehmigung haben somit die Möglichkeit, zu den Stränden rund um Wainiha zu gelangen. Wann die Straße für die Öffentlichkeit wieder befahrbar ist kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden, Einwohner sprechen von Herbst 2019. Letzter erreichbarer Strand im Norden ist somit der Hanalei Beach, ein sichelförmiger Sandstrand, der auch bei Surfern beliebt ist, da die Wellen hier im Norden deutlich größer sind als in anderen Regionen der Insel. 

Der Anini Beach, ebenfalls im Norden der Insel gelegen, ist besonders bei Familien beliebt. Durch das vorgelagerte Riff brechen die Wellen schon rund einhundert Meter vor der Küste. Das Wasser ist flach und ruhig. Schnorchler können hier mit etwas Glück bunte Fische und Korallen entdecken. Am Ufer, im Schatten der Pinienbäume, haben viele Besucher ihr Zelt aufgeschlagen und übernachten direkt am Wasser. Es gibt ausreichend Parkplätze sowie Toilette und Duschen.

Etwas östlich vom Anini Beach ist die kleine Bucht Kaliwihei mit dem gleichnamigen Strand. Ein paar wenige Häuser säumen die kleine Bucht und der Zugang zum Strand ist nur am Ende der asphaltierten Straße möglich. Parkmöglichkeiten sind jedoch begrenzt und man sollte die Privatsphäre der Anwohner respektieren und sein Auto nicht auf privatem Grund parken.

Über eine staubige Schotterpiste erreicht man dann kleinen Parkplatz von Larsen's Beach. Doch um an den meist einsamen Strand zu gelangen muss man sich noch rund zehn Minuten durch das Dickicht einen Hang hinab schlagen. Turnschuhe sind hier definitiv von Vorteil, zur Not funktioniert es jedoch auch mit Flip-Flops. Gut, dass man auf Kauai keine Angst vor Schlangen haben muss, da es hier schlichtweg keine gibt. Unten angekommen entschädigt der schöne Sandstrand jedoch für die Anstrengungen. Schwimmen sollte man jedoch hier besser nicht, die Strömungen haben schon das ein oder andere Leben gekostet.

Gesäumt von einigen Hotels uns Resorts liegt der Poipu Beach Park in einer geschützten Bucht im Süden der Insel. Für Schwimmer und Schnorchler stehen spezielle Bereiche zur Verfügung, die durch Felsbrocken geschützt sind, sodass Wellen und Strömungen hier kaum vorhanden sind. Am Poipu Beach Park hat man zudem die Chance, die vom Aussterben bedrohten Hawaian Monk Seals zu beobachten, die den Strand gerne für ein kleines Nickerchen nutzen. Stören sollte man die mannsgroßen Seelöwen jedoch nicht, da sie unter Artenschutz stehen.

Der wohl schönste und zugleich spektakulärste Strand von Kauai ist zweifelsohne der Polihale State Park. Rund 25 Minuten führt eine holprige, unasphaltierte Piste hinein in die wunderschöne Napali Coast. Der Polihale Beach bietet alles, was man sich von einem Traumstrand wünscht: feiner Sand, kristallklares Wasser, das in seinen schönsten Blautönen in der Sonne schimmert und kaum eine Menschenseele. Den Hintergrund dieser Postkarten-Idylle bieten die dramatisch aufsteigenden Felsformationen der Napali Küste. Der Polihale Beach ist zweifelsfrei der schönste und malerischste Strand der Insel. Beim Baden sollte man jedoch vorsichtig sein und sich nicht zu weit hinaus wagen, die tückischen Strömungen und mannshohen Wellen machen auch den besten Schwimmern zu schaffen.

Eat Healthy – tolles Cafe in Wailua. Schöne und schattige Sitzgelegenheiten im Innenhof. Zwar wird nur veganes Essen serviert, doch die Salate und Bowls sind hervorragend. Unbedingt die Summer Rolls probieren!

Lava Lava Beach Club – ebenfalls in Wailua. Eines der besten Restaurants der Insel. Wo sonst kann man direkt am Strand essen, die Füße im Sand und einen leckeren Cocktail in der Hand. Abends immer Live Musik, hervorragende Spare Ribs und fangfrischer Fisch aus den Gewässern rund um die Insel.

Street Burger – nicht nur für Besucher der beste Burger der Insel, auch Einheimische schwärmen von den der Qualität des amerikanischen Originals. Hier wird alles hausgemacht, sogar das Ketchup.  

Midnight Bear Breads - direkt an der Swinging Bridge in Hanapepe. Eine Bäckerei, die nicht nur das Brot selbst herstellt sondern darüber hinaus mit hervorragenden Sandwiches punkten kann.

Hanalei Coffee Roasters – gemütliches Café mitten in Hanalei. Vor allem die geeiste Getränke sind super lecker und eine willkommene Erfrischung.

DIE WICHTIGSTEN LINKS:

Fotogalerie  - Kauai  

Kayak Wailua - Geführte Kajak-Touren

Captain Andy's - Bootstouren zur Napali Coast

Kipu Ranch - Auf den Spuren von Jurassic Park

Kauai Coffee Company - Kaffeefarm auf Kauai

Eat Healthy - Leckeres (veganes) Restaurant

Lava Lava Beach Club - Gehobenes Restaurant direkt am Strand

Street Burger - Die besten Burger der Insel

Midnight Bear Bread - Kleine Bäckerei mit Café in Hanapepe

Nanalei Coffee Roasters - Leckeres Café in Hanalei