Von Johannes Baumgart
Vor der Küste Afrikas, nur 300 Kilometer von der Westsahara entfernt, liegt Teneriffa. Zusammen mit den Nachbarinseln La Palma, El Hierro, Gran Canaria, La Gomera, Fuerteventura und Lanzarote bildet sie die Kanarischen Inseln. Das spanische Festland ist zwar knapp 1.500 Kilometer entfernt, doch die Kanaren gehören zum Spanischen Königreich und damit auch zur EU. Wir haben die Insel bereist und zeigen dir unsere Highlights aus Teneriffa
Der Süden Teneriffas – Costa Adeje
Los Gigantes – das Wahrzeichen Teneriffas
Garachico – Das Juwel der Nordküste Teneriffas
Santa Cruz – Die quirlige Inselhauptstadt
Playa de las Teresitas - Teneriffas schönster Strand
Teneriffas Küstenstraße nach Igueste
TOP-FACTS TENERIFFA
Von Deutschland aus dauert der Flug zwischen vier und fünf Stunden. Von allen größeren deutschen Flughäfen starten täglich Maschinen nach Teneriffa. Auf der Insel gibt es zwei Flughäfen – Teneriffa Nord und Teneriffa Süd. Da die meisten großen Hotels im Süden sind, landen hier auch die meisten Besucher. Um die Insel bestmöglich zu entdecken, bietet sich ein Mietwagen an. Ab zirka 90 Euro pro Woche ist man mit einem Kleinwagen mobil und kann die Insel bequem und flexibel auf eigene Faust erkunden.
Der Süden Teneriffas mit der Costa Adeje und dem Playa Las Americas ist das touristische Zentrum Teneriffas. Hier findet man die großen Hotels und Bettenburgen, an den Stränden reihen sich die Liegestühle aneinander und die Strandpromenade ist übersäht mit mehr oder weniger leckeren Restaurants und kitschigen Souvenirshops. Wer die Entspannung und den Komfort eines luxuriösen Hotels sucht und sich nur am Strand oder Pool entspannen will, der ist hier genauso richtig wie die vielen Familien, die hier ein paar Tage in der Sonne verbringen möchten. Doch die Costa Adeje hat auch ein anderes, etwas edleres Gesicht. An der Playa del Duque, einem kleinen Sandstrand umgeben von steil aufragenden Klippen, kann man herrlich entspannen und dem Tosen der Wellen lauschen. Die Bars an der Strandpromenade sind stilvoll und einladend und am Abend findet sich hier mit dem „La Torre del Mirador“ eines der besten Restaurants Teneriffas. Zwar sind die Preise hier etwas höher als in den Restaurants am benachbarten Playa Fañabé, doch die Qualität der Speisen und nicht zuletzt die atemberaubende Aussicht entschädigen hierfür.
Tipp: Unbedingt ein paar Tage vorher einen Tisch reservieren, da das Restaurant und vor allem die guten Plätze mit Meerblick schnell ausgebucht sind.
An der Westküste Teneriffas erheben sich Los Gigantes, die steilen Klippen, die wie kein anderes Wahrzeichen für Teneriffa stehen. Mehr als 450 Meter hoch erheben sich die Klippen aus dem Atlantik und beim Anblick wird einem sofort klar, warum die Spanier die Felsformation Los Gigantes getauft haben. Den besten Blick auf die Felsen bekommt man vom Aussichtspunkt „El Mirador Archipenque“. Hier kann man bei einem kalten Getränk den wunderbaren Blick auf Los Gigantes genießen.
Vorbei an schier endlosen Bananenplantagen geht die Fahrt weiter in Richtung Masca. Doch bevor man die Abgeschiedenheit des kleinen Bergdorfs genießen kann, wartet noch eine Herausforderung auf die Besucher. Ist die Straße anfangs noch gut ausgebaut und ausreichend breit ändert sich das ab dem kleinen Ort Santiago del Teide schlagartig. Enge Serpentinen winden sich von hier aus zunächst hinauf bis zum "Mirador De Cherfe" auf 1.063 Metern Höhe. Von hier aus hat man bei klarer Sicht einen tollen Blick auf den Vulkan Teide, dem mit 3.718 Metern höchsten Berg Spaniens. Gefühlte 50 Kurven später erreicht man über die enge Passstraße das kleine Bergdorf Masca. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die alten Häuser und die kleine Kirche scheinen wie aus einem längst vergangenen Jahrhundert, die schmalen Gassen mit ihrem groben Kopfsteinpflaster erinnern an eine längst vergangene Zeit. Masca ist vielleicht der schönste Ort auf der gesamten Insel Teneriffa und der Blick hinunter in das Mascatal bis hin zum tosenden Atlantik entschädigt für die abenteuerliche Fahrt.
Tipp: In einem der beiden kleinen Restaurants kann man sich vor einer malerischen Kulisse mit einem Getränk oder einem Snack stärken.
An der Nordküste Teneriffas liegt das Dorf Garachico. Während die wenigsten Orte Teneriffas besonderen Charme versprühen bildet Garachico hier eine glückliche Ausnahme. Das historische Zentrum des Ortes mit seinem Marktplatz und der kleinen Kirche ist nicht nur für Touristen ein beliebter Treffpunkt, um an der Freiluftbar einen Drink zu genießen oder in einem der kleinen Restaurants Tapas und kanarische Spezialitäten wie die Papas Arrugadas, in Salzwasser gekochte Mini-Kartoffeln, zu genießen. Von der großzügig angelegten Uferpromenade aus hat man einen tollen Blick auf den mächtigen Roque de Garachico, einem weit aus dem Meer herausragenden Felsen.
Santa Cruz de Tenrerife ist mit seinen 200.000 Einwohnern nicht nur die größte Stadt der Insel, sondern auch die Inselhauptstadt. An der Ostküste Teneriffas gelegen ist Santa Cruz kaum von anderen spanischen Städten ähnlicher Größe zu unterscheiden. Durch mehrspurige Straßen schiebt sich der Verkehr zähflüssig voran, große Einkaufszentren findet man hier genauso wie wenig ansehnliche Betonklötze. Highlight von Santa Cruz ist jedoch der Mercado de Nuestra Señora de Africa. Auf dem historischen Markt, der erstmals im Jahr 1944 seine Pforten öffnete, findet man leckeres Obst, exotische Früchte, allerlei Fleisch und Fisch sowie andere kulinarische Spezialitäten.
Tipp: Im Untergeschoss kann man sich frischen Fisch direkt an einem der Marktstände zubereiten lassen – ein absoluter Hochgenuss.
Neben Masca zählt San Christóbal De La Laguna zu einem der schönsten Orte Teneriffas. La Laguna liegt im Landesinneren und ist eine typische Studentenstadt. Mehr als 25.000 junge Studierende besuchen hier die Universidad de La Laguna. Das studentische Leben prägt auch das Stadtbild von La Laguna. Kleine Cafés und Bars säumen die mittelalterlichen Straßen und die Innenstadt lädt zum Bummeln und Shoppen ein.
Tipp: Wer mit dem Auto anreist hat meist das Problem, dass die öffentlichen Parkplätze hoffnungslos überfüllt sind. In der Tiefgarage des Grand Hotel kann man günstig und entspannt parken.
Nördlich von Santa Cruz gelegen ist der Playa de las Teresitas, einer der schönsten Strände Teneriffas. Der palmengesäumte Sandstrand wurde mit Sand aus der Sahara aufgeschüttet. Das Wasser ist kristallklar und die teils rauhen Wellen des Atlantiks werden hier von vorgelagerten Felsen gebrochen. Neben Toiletten und Umkleidekabinen gibt es auch zwei Strandbars, sodass man sich bei einem langen Tag am Strand auch erfrischen und stärken kann.
Vom Playa de las Teresitas aus führt eine schmale Küstenstraße ganz in den Nordosten der Insel, nach Igueste. Hier ist das Motto „der Weg ist das Ziel“. Die Straße windet sich hoch hinauf über die schroffe Atlantikküste und gibt von oben den Blick auf den Playa de las Teresitas frei. Vorbei am kleinen Strand Las Gaviotas geht es weiter in Richtung Igueste. Zwischendurch warten immer wieder spektakuläre Aussichten und als Fahrer hat man Mühe, die Augen auf der Straße zu halten.
Nach den Chilenischen Anden und der Insel Maui ist Teneriffa der drittbeste Ort auf der Erde, um die tausenden Sterne am Nachthimmel zu beobachten. Das liegt zum einen an der Höhe der Insel und zum anderen auch an der geringen Lichtverschmutzung durch die menschliche Zivilisation. Man kann den Nachthimmel einfach auf eigene Faust erkunden oder zusammen mit einer geführten Tour interessante Einblicke und Nahaufnahmen unserer Galaxie erleben. Der Anbieter Dark Skies Tenerife bietet täglich englischsprachige Touren an. Hierbei wird man bequem in seiner Unterkunft abgeholt und nach einem gemeinsamen Abendessen hat man zunächst die Chance, einen atemberaubenden Sonnenuntergang aus einer Höhe von 2.100 Metern zu erleben. Danach geht es weiter an eine geschützte Stelle unterhalb der Spitze des Teide Vulkans. Durch ein mobiles Teleskop kann man Sterne und Planeten hautnah erleben und die absolute Dunkelheit lässt tausende Sterne am Himmel erscheinen. Ein absolut überwältigendes Erlebnis, das man so anderswo kaum erleben kann.
Die milden Temperaturen im Winter und die angenehme Wärme im Sommer machen Teneriffa zu einem ganzjährigen Reiseziel. Durch die gute Anbindung und die hervorragende Infrastruktur ist Teneriffa nicht nur bei Senioren und Familien ein beliebtes Urlaubsziel sondern mittlerweile auch bei Individualtouristen und Radfahrern. Letztere finden nämlich auf Teneriffa hervorragende Bedingungen und nutzen die Insel um zu trainieren. Wer jedoch malerische Dörfer wie auf Mallorca oder endlose, weiße Sandstrände wie auf Ibiza erwartet wird auf Teneriffa wohl ein wenig enttäuscht werden. Dennoch hat die Kanareninsel ihren eigenen Charme und ist sicherlich ein lohnenswertes Urlaubsziel für eine entspannte Woche unter Spaniens Sonne.
DIE WICHTIGSTEN LINKS:
Momondo - Flüge nach Teneriffa
Trivago - Hotels in Teneriffa
Airbnb - Ferienwohnungen in Teneriffa
La Torre del Mirador - Restaurant im Süden Teneriffas
Mercado de Nuestra Senora de Africa - Markt in Santa Cruz
Dark Skies Tenerife - Sternentour in Teneriffa
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