Von Johannes Baumgart
Prag - Die Hauptstadt Tschechiens mit ihren 1,3 Millionen Einwohnern zählt zu den schönsten und meistbesuchten Städten in Osteuropa. Die Goldene Stadt, wie Prag auch genannt wird, ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Von Deutschland aus erreicht man Prag entweder mit dem Flugzeug oder mit dem Auto. Von Düsseldorf aus fliegt sowohl Eurowings als auch Czech Airlines, von Frankfurt die Lufthansa und Czech Airlines und von München ebenfalls die Lufthansa direkt den Vaclav-Havel-Airport an. Je nach Buchungszeitraum bekommt man die Tickets schon für und 100 Euro. Am Flughafen ankommen erreicht man das Stadtzentrum am besten mit dem Airport Express für 60 Kronen pro Person. Der Bus fährt alle 15 bis 30 Minuten, die Fahrt bis zum Hauptbahnhof dauert rund eine halbe Stunde. Eine durchaus sinnvolle Alternative zum Flugzeug ist jedoch das Auto. Von Stuttgart aus sind es 490 km, von München 380 km und von Berlin 350 km in die Tschechische Hauptstadt. Die Autobahnen in Tschechien sind gut ausgebaut und in einem hervorragenden Zustand. Allerdings benötigt man eine Vignette (10 Tage für 310 Kronen), die man bei den Rasthöfen an der Grenze kaufen kann. In Prag angekommen kann man sein Auto entweder in einem öffentlichen Parkhaus abstellen oder direkt an der Straße. Entscheidet man sich für die Variante an der Straße sollte man jedoch unbedingt auf die Markierungen am Boden achten. Blaue Markierungen beschreiben Anwohnerparkplätze, weiße Markierungen sind öffentliche Parkplätze (Montag bis Freitag kostenpflichtig, am Wochenende kostenlos). Wir auch in anderen Großstädten sollte man natürlich auch in Prag keine Wertsachen sichtbar im Auto zurücklassen, sonst wird die Rückfahrt mit zerschlagenem Autofenster etwas windig. Wir haben die Heimat von Franz Kafka und Co. bereits mehrfach besucht und zeigen dir in unseren TOP 10 Highlights Prag, was du bei deiner nächsten Tour nach Prag nicht verpassen solltest. Hier sind unsere Reisetipps für Prag:
TOP-FACTS PRAG
Tipp 1: Spaziergang durch die historische Altstadt
Tipp 2: Das Altstädter Rathaus
Tipp 3: Kneipentour durch die Prager Altstadt
Tipp 4: Tretboot fahren auf der Moldau
Tipp 5: Besuch des Burgviertels
Tipp 6: Shopping im Palladium Einkaufszentrum
Tipp 7: Traditionellen Trdelnik essen
Tipp 8: Abendessen im Kolkovna Celnice
Tipp 9: Einen der Weihnachtsmärkte beuschen
Die historische Altstadt Prags ist die Sehenswürdigkeit schlechthin. Prag strotzt nur so vor Geschichte und im historischen Zentrum ist sie zum Greifen nah. Ausgangspunkt und eines der Highlights eines jeden Spaziergangs ist die Karlsbrücke, die die Kleinseite (Gebiet westlich der Moldau) mit der Altstadt verbindet. Die steinerne Bogenbrücke aus dem 14. Jahrhundert ist Anziehungspunkt für Touristen und fliegenden Händlern zugleich. Vorbei am Rudolfinum, dem Konzertgebäude aus dem 19. Jahrhundert, führt der Spaziergang weiter in das jüdische Viertel Prags, die Josefstadt. Neben verschiedenen Synagogen befindet sich hier auch der alte jüdische Friedhof aus dem 15. Jahrhundert mit seinen mehr als 12.000 Grabsteinen. Bekannteste und bedeutendste Kirche Prags ist die St. Jakob-Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Nach einem Großbrand im Jahr 1689 wurde die ursprünglich gotisch erbaute Kirche im Barockstil wieder aufgebaut. Vorbei am Pulverturm, einen von einstmals 13 Türmen, die zusammen mit der Stadtmauer das historische Prag schützten, geht es den Altstädter Ring entlang bis zur Teynkirche. Die Fassade der Kirche der Jungfrau Maria vor dem Teyn, wie das Gotteshaus vollständig heißt, zählt mit ihren beiden Türmen zum bekanntesten Wahrzeichen Prags und darf auf keinem Fotomotiv fehlen. Heutzutage finden sich in der Altstadt Prags nicht nur historische Sehenswürdigkeiten sondern auch viele ansprechende Läden und Boutiquen. War die Altstadt bei unserem ersten Prag-Besuch vor einigen Jahren noch von kitschigen Souvenirläden mit billigem Ramsch übersät haben sich mittlerweile viele nette Läden und Geschäfte angesiedelt, sodass man zwischen den ganzen historischen Sehenswürdigkeiten auch den ein oder anderen Abstecher in eines der Geschäfte machen kann.
Neben der Karlsbrücke ist das Altstädter Rathaus die meistfotografierte Sehenswürdigkeit der Tschechischen Hauptstadt. Das liegt einerseits an der astronomischen Rathausuhr. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts fertiggestellt ist das technische Meisterwerk mit verschiedenen Figuren verziert, wobei vor allem die Figur des Sensenmanns die bekannteste ist und nicht nur auf Kinder furchteinflößend wirkt. Zweihundert Jahre nach der Fertigstellung wurde im 17. Jahrhundert noch bewegliche Figuren ergänzt, so zum Beispiel die zwölf Apostel, die sich seither zu den Klängen der Glocken zu jeder vollen Stunde in Bewegung setzen. Alle, die die Aussicht hoch über den Dächern Prags genießen wollen, haben die Möglichkeit, den mehr als 70 Meter Hohen Turm des Altstädter Rathauses zu besteigen. Von oben hat man einen hervorragenden Überblick über das historische Zentrum Prags und die Möglichkeit, das geschäftige Treiben auf dem Platz neben dem Rathaus zu beobachten.
Das Bier gehört zu Prag wie die Moldau oder die Karlsbrücke. Daher ist es nicht gerade verwunderlich, dass Prag auch oft als die Kneipenhauptstadt Europas bezeichnet wird. gerade bei amerikanischen Touristen genießt die Tschechische Hauptstadt den Ruf als Partymetropole Europas. Kein Wunder, denn selbst in den touristischsten Gegenden der Stadt ist das Bier immer noch deutlich günstiger als in Deutschland und den USA. Zudem gibt es in Prag buchstäblich an jeder Ecke eine Bar oder eine Bierstube, wo man das flüssige Gold Tschechiens für wenig Geld probieren kann. Pilsener Urquell oder Staropranem sind hierbei nur die beiden bekanntesten Biersorten, Mittlerweile ist auch der Trend von Craft-Beer und Mikrobrauereien in Prag angekommen, sodass man nun die Qual der Wahl zwischen den großen Tschechischen Biersorten und manchmal exotischen Micro-Bieren hat. Wofür man sich auch entscheidet, eine Kneipentour durch Prags Altstadt sollte bei keinem Pragbesuch fehlen. Aufpassen sollte man nur im Frühsommer, da diese Jahreszeit gerade Junggesellenabschiede sehr beliebt ist und man Gefahr läuft, sich inmitten betrunkener Horden wieder zu finden.
Fast schon vorbildlich ist die Moldau in das Stadtbild Prags eingebunden. Wie ein goldenes Band schlängelt sie sich durch die Tschechische Hauptstadt und wird, alleine im Bereich der Altstadt, von acht Brücken überspannt. Doch nicht nur vom Land aus ist der Anblick der Moldau aus sehenswert. Auf der Ostseite des Flusses, auf Höhe der Moldauinsel, hat man bei schönem Wetter die Möglichkeit, ein Tretboot auszuleihen und Prag vom Wasser aus zu erkunden. Eine willkommene Abwechslung, gerade wenn man dem Trubel der Altstadt für ein paar Minuten entfliehen will und die Stille des Wasser genießen möchte.
Hoch oben über der Stadt, auf der Kleinseite, thront auf dem Berg Hradschin die Prager Burg. Entstanden im 9. Jahrhundert nach Christus ist die Prager Burg heute das politische und kulturelle Zentrum Tschechiens. Die Prager Burg ist mehr ein eigener Stadtteil als eine Burg im eigentlichen Sinne. Hierzu gehört beispielsweise der Veitsdom, die Heilig-Kreuz-Kapelle sowie die Nationalgalerie. Zudem ist die Prager Burg heute noch Sitz des Tschechischen Präsidenten. Eines der Highlights ist das Goldene Gässchen, in dem einst Franz Kafka, der wohl berühmteste Sohn Prags, lebte. Für die Prager Burg sollte man mindestens einen halben Tag einplanen. Am besten man kommt schon früh morgens, wenn die meisten Touristen noch schlafen, dann hat man die Anlage fast komplett für sich alleine und umgeht zudem das lästige Anstehen bei den Sicherheitskontrollen.
Direkt am Platz der Republik liegt das Palladium, eines der größten und bekanntesten Einkaufszentren Tschechiens. Mehr als 200 verschiedene Geschäfte und über 20 Restaurants locken hier die Besucher seit seiner Eröffnung im Jahre 2007 an. Von außen betrachtet sieht das Palladium deutlich älter aus. Das liegt daran, dass das Einkaufszentrum auf historischem Grund steht. Hier wurde vor über 300 Jahren ein ein Kapuzinerkloster errichtet, welches Mitte des 19. Jahrhunderts in die Josefskaserne umgewandelt wurde.Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus verfiel das Gebäude mehr und mehr, ehe hinter der historischen Fassade das heutige Einkaufszentrum errichtet wurde. Gerade bei schlechtem Wetter ein toller Zeitvertreib und eines der modernen Highlights der Stadt.
Wer schon einmal in Prag war, dem sind sicherlich schon die unzähligen Buden und Geschäfte aufgefallen, bei denen man die traditionellen Trdelniks probieren kann. Ursprünglich aus der heutigen Slowakei prägt die süße Köstlichkeit heute das Stadtbild Prags. Ähnlich wie ein Baumkuchen wird der Hefeteig rund um einen Metallspieß geschlungen und dann über offenem Feuer oder einem Holzkohlegrill gebacken. Dabei wird der Spieß automatisch gedreht, sodass das Gebäck von allen Seiten gleich gebräunt wird. Nach dem Backvorgang wird der Trdelnik mit Nüssen, Zucker und Zimt bestreut und warm gegessen. Heute gibt es inzwischen unzählige Varianten, mit Nutellafüllung, Tomaten und Mozzarella oder sogar mit einem Rührei als Frühstücks-Trdelnik. Allen verschiedenen Sorten zum trotz bleibt die klassische Variante immer noch die Beste.
Die tschechische Küche ist weltbekannt. In Prag gibt es unzählige Restaurants, in denen man von deftigem Gulasch über Knödel und Geflügel die böhmischen Köstlichkeiten probieren kann. Wie in anderen Touristenhochburgen auch sollte man in Prag jedoch die Speisekarte und vor allem die Preise genauer studieren, um beim bezahlen keine böse Überraschung zu erleben. Oft sind beispielsweise keine Steuern auf der Karte aufgeführt oder es kommt ein satter Serviceaufschlag am Ende des Abendessens hinzu. All das bleibt einem im Kolkovna Celnice erspart. Direkt am Platz der Republik gelegen bekommt man in dieser Gasthaus leckeres essen, kühles Tschechisches Bier und eine tolle Atmosphäre, und das alles zu günstigen Preisen. Für eine Portion Gulasch mit Knödeln und ein großes Pilsener Urquell bezahlt man hier gerade einmal 282 Kronen (umgerechnet rund 10 Euro). Jedoch sollte man gerade am Wochenende unbedingt vorher reservieren, da man sonst oft lange auf einen freien Tisch warten muss oder sogar ganz abgewiesen wird (Reservierungen sind auf der Website möglich).
Gerade in der Vorweihnachtszeit ist Prag eine Reise wert. Die Altstadt mit ihren historischen Sehenswürdigkeiten erstrahlen im weihnachtlichen Lichterglanz und an jeder Ecke gibt es einen Weihnachtsmarkt. Die größten Weihnachtsmärkte findet man rund um das Altstädter Rathaus (hier steht auch der bekannte Prager Weihnachtsbaum) sowie an der Prager Burg und am Wenzelsplatz. Bei einem Spaziergang über einen der Märkte gibt es neben kulinarischen Leckereien (gerade der Prager Schinken, der über offenem Feuer gebraten wird, ist Delikatesse und Hingucker zugleich) auch die Möglichkeit, noch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk für die Daheimgebliebenen zu kaufen. Im November 2017 sind die Weihnachtsmärkte am Altstädter Rathaus und am Wenzelsplatz vom US Nachrichtensender CNN zum viertschönsten Weihnachtsmarkt der Welt gewählt worden (nur Straßburg, Wien und Montreal waren besser platziert).
Eine Institution der Prager Kaffeehaus-Kultur ist das Café Slavia. Direkt an der Moldau gelegen strotzt das über 130 Jahre alte Café nur so vor Geschichte und ist auch heute noch Anlaufstelle der Intellektuellen und Künstler der Stadt. Der berühmte Komponist Bedřich Smetana war hier genauso Stammgast wie Václav Havel, dem späteren Präsidenten der Tschechischen Republik. Heute kann man bei einer Tasse Kaffee oder einem leckeren Essen die Geschichte des Ortes regelrecht spüren. Ab 17 Uhr gibt es zudem täglich Livemusik von einem Klavierspieler. Auf der Website des Cafés kann man bequem einen Tisch online reservieren, um lästiges Warten zu vermeiden.
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