Von Johannes Baumgart
Neapel, das ist italienische Lebensfreude, leckeres Essen und eine historische Altstadt, in deren kleinen Gassen man sich schon einmal leicht verläuft. Wir nehmen dich mit auf eine Tour durch die Metropole im Süden Italiens, zeigen dir die Highlights und Sehenswürdigkeiten Neapels und geben dir praktische Tipps, welche Ausflüge ab Neapel sich besonders lohnen.
Neapels Hafen und das Castel dell'Ovo
Gut Essen und Trinken in Neapel
Tagesausflug von Neapel nach Capri
Das historische Pompeji von Neapel aus erkunden
TOP-FACTS NEAPEL
Das Herz Neapels ist die Altstadt, die sich von der U-Bahn Haltestelle Dante im Westen bis hin zum Piazza Garibaldi im Osten erstreckt. Hier erlebt man das Neapel, wie man es sich vorstelle. Es ist laut, hektisch, chaotisch aber gleichzeitig auch spannend und schön. Die engen Gassen der Altstadt spenden gerade an heißen Sommertagen einen angenehmen Schatten, die Wäscheleinen mit den zum Trocknen aufgehängten Klamotten, die die Gassen überspannen sind allgegenwärtig und an jeder Ecke warten leckere italienische Verführungen darauf, probiert zu werden. Optimaler Ausgangspunkt für eine Erkundung der Altstadt ist der Piazza Dante. Von hier aus führen die Gassen vorbei an der Musikschule und dem Univiertel kreuz und quer durch die Altstadt. Orientieren kann man sich am besten an den großen Kirchen Neapels - die Santa Chirara Kirche mit ihrem charakteristisch grünen Dach und der Kathedrale von Neapel. Doch die Altstadt von Neapel ist nicht nur bei Kirchenliebhabern beliebt.
Im Westen der Altstadt Neaples liegt der Piazza Bellini. Gerade bei Studenten und jungen Leuten ist der Platz äußerst beliebt - kein Wunder, gibt es hier einige Bars und Cafés, in denen man seinen Espresso oder Aperol Spritz gemütlich in der Sonne Neapels genießen kann. Namensgeber der Platzes ist übrigens der berühmte Opern-Komponist Vincenzo Bellini, der Anfang der 19. Jahrhunderts in Neapel lebte und am Konservatorium von San Pietro a Maiella, gleich in der Nähe der Piazza Date, studierte. Noch heute ist das Konservatorium eine Musikschule, aus dessen Fenster oft Musik und Gesang auf die Gassen der Altstadt Neapels dringt. Doch der Piazza Dante ist nicht nur ein Treffpunkt junger Leute sondern birgt auch ein historisches Geheimnis. Inmitten den Platzes kann man heute noch griechisch-römische Stadtmauern aus dem 4. Jahrhundert vor Christus bestaunen.
Weihnachtskrippen mitten im Sommer? In Neapel kein Problem. Die Via San Gregorio Armeno im Herzen der Altstadt Neapels ist ein Muss für jeden Besucher der Stadt. Hier werden nämlich Weihnachtskrippen verkauft, und zwar das ganze Jahr über. Von übergroßen Riesenkrippen bis hin zu Figuren und Zubehör jeder Art. Krippenliebhaber, und das sind in Neapel fast alle, werden in dieser teils skurrilen Straße auf jeden Fall fündig. Mittlerweile haben sich die Geschäfte auch auf die zahlreichen Besucher eingestellt und bieten neben den traditionellen Krippen auch andere Souvenirs wie das rote Corno, das Horn von Neapel, an. Auf den ersten Blick einer Chili nicht unähnlich findet man das Corno an jeder Ecke Neapels. Das rote Horn, so der neapolitanische Aberglaube, soll vor dem bösen Blick schützen und ist fester Bestandteil des Stadtbilds Neapels.
Von der Altstadt Neapels führ der Weg weiter hinunter in den Hafen Neapels. Wer hier jedoch noble Yachten und feine Restaurants erwartet, der wird leider enttäuscht. Der Hafen Neapels ist ein klassischer Industrie- und Personenhafen. Der großen Kreuzfahrtschiffe, die in Neapel Station machen, liegen hier genauso vor Anker wie die vielen Fähren, die Neapel mit den vorgelagerten Inseln Ischia und Capri verbinden. Doch nur ein paar hundert Meter weiter, immer der Küste in Richtung Westen entlang, liegt das Castel dell'Ovo, die Eierfestung. Auf der kleinen Insel Megaride direkt vor der Küste Neapels gelegen verdankt die Festung ihren Namen dem Dichter Vergil. Er soll beim Bau der Festung ein Ei in das Fundament des Bauwerks gelegt haben. Die Legende besagt, dass sowohl die Festung als auch die Stadt Neapel solange vom Untergang beschützt werden wie das Ei im Fundament der Festung heil bleibt. Direkt am Fuße der Burg befindet sich der kleine Yachthafen von Santa Lucia mit seinen zahlreichen Restaurants und Bars, in denen man direkt am Meer die Köstlichkeiten der Neapolitanischen Küche genießen kann.
Idyllisch am Wasser gelegen zählt der Stadtteil Chiaia zu den wohlhabendsten Neapels. Und das ist auch nicht zu übersehen. Chiaia ist die Heimat der exklusiven und noblen Boutiquen Neapels. Wer also auf der Suche nach einem exklusiven Souvenirs oder einer nach einem Kleidungsstück eines namhaften Designers ist, der wird in Chiaia fündig.
Wer nicht das nötige Kleingeld hat, um im exklusiven Viertel Chiaia zu shoppen, der wird spätestens im Stadtteil Vomero fündig. Den gleichnamigen Hügel im Westen Neapels erreicht man am besten mit der Funicolare Centrale, der Bergbahn, die im Zehn-Minuten-Takt von der Station Montesanto hinauf auf die Anhöhe fährt. Oben angekommen erwartet die Besucher mit der Via Alessandro Scarlatti eine der schönsten Einkaufsstraßen Neapels. Hier kann man nach Herzenslust bummeln, in den Geschäften und Boutiquen stöbern oder an den zahlreichen Eisdielen ein leckeres Gelato genießen. Gerade an heißen Sommertagen ist die Lust hier oben ein wenig frischer als in der engen Altstadt und im Schatten der Bäume lässt es sich herrlich bummeln und flanieren. Im Osten des Hügels liegt zudem das Castel Sant’Elmo, von wo aus man einen herrlichen Ausblick über Neapel und den dahinterliegenden Vesuv hat.
Neapel, das ist ein Paradies für alle Liebhaber der klassisch Italienischen Küche. Nirgendwo sonst ist die Pizza so lecker und sind die Spaghetti so hervorragend wie im Süden Italiens. Neapel ist nicht nur die Heimat der Pizza sondern ist auch für den Limoncello berühmt,. der Zitronenschnaps, dessen Grundstoff, die knallgelben Zitronen, in Neapel und der angrenzenden Amalfiküste allgegenwärtig sind. Wir haben die besten Restaurants in Neapel getestet und zeigen dir, wo du das leckerste Essen der Stadt bekommst.
Klein aber fein ist die Pizzeria von Gino und Toto Sorbillo in der Altstadt Neapels. Inmitten der kleinen Gassen bekommt man in dieser Pizzeria die wahrscheinlich leckerste Pizza Neapels, und das schon seit 1935. Und das Rezept ist so einfach wie genial. Mehl, Wasser, Hefe, San Marzano Tomaten und frischer Mozzarella. Das Ganze dann bei 400 Grad im Steinofen backen und fertig ist die klassische Pizza Margarita. Und diese schmeckt bei Gino und Toto Sorbillo besonders lecker. Nicht umsonst wurde die Pizzeria zur besten Italiens gewählt.
Wo genau die Pizza erfunden wurde, darüber streiten sich die Neapolitaner bis heute. Eine Legende besagt, dass die Pizzeria Da Michele in Neapel Heimat der Pizza ist. Seit 1870 wird hier die heiße Köstlichkeit in nur zwei Varianten Serviert - Marinara und Margarita. Zu Trinken gibt es Cola, Bier oder Wasser. Ein überschaubares Angebot, eine Speisekarte sucht man hier vergebens. Dennoch lohnt sich der Besuch in der Antica Pizzeria da Michele. Um einen Platz zu bekommen benötigt man zunächst einen Zettel mit einer Nummer, den man vom Kellner im Eingangsbereich erhält. Wird die Nummer aufgerufen gelangt man ins Innere des Restaurants, in dem sich seit der Gründung 1870 augenscheinlich wenig verändert hat.
Doch das ist auch gut so, denn es ist gerade das ursprünglich rustikale, das diese Pizzeria so unverwechselbar macht. Zusätzliche Berühmtheit erlangte die Pizzeria durch das Buch Eat, Pray, Love von Elizabeth Arden und durch den Besuch des ehemaligen US Präsidenten Bill Clinton, der sich hier bereits eine leckere Pizza Margarita hat schmecken lassen - und das sicherlich ohne zuvor eine Nummer zu ziehen.
Klein aber fein - das trifft auf das Pulcinella in der Altsadt Neaples zu. In einer kleinen Seitengasse, etwas Abseits der großen Touristenströme, liegt das Pulcinella. Besonders schön sind die kleinen Tische vor dem Restaurant, sodass man mitten in der Altstadt unter freiem Himmel zu Abend essen und dabei das Treiben um sich herum wunderbar beobachten kann. Doch auch innen, umrahmt von massiven alten Steinmauern, ist das Pulcinella sehenswert. Leckere Vorspeisen, lokale Fischgerichte sowie tolle Pastagerichte lassen keine Wünsche offen - typisch Neapolitanisch eben.
Neben der Erkundung auf eigene Faust ist eine geführte Street Food Tour durch Neapel die beste Art und Weise, das kulinarische Erbe der Stadt kennen zu lernen. Der Anbieter Raphael Tours & Events (Buchung über Get Your Guide) bietet täglich um 12 und 18 Uhr geführte Touren durch die Altstadt an. Die Kosten betragen 35 Euro pro Person und Start ist an der Piazza Dante im Westen der Altstadt. Mit einer ortskundigen Führerin erkundet man nun über 2,5 Stunden die Altstadt Neapels und erfährt nicht nur viel über die kulinarischen Vorzüge Neapels sondern auch über die Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Die Liste der Leckereien, die man bei den verschiedenen Stationen probieren kann ist lang. Von getrockneten Tomaten, Büffelmozzarella, frittierter Pizza, klassischer Pizza, frittierter Pasta, Taralli, Limoncello bis hin zu neapolitanischem Süßgebäck ist alles dabei. Am Ende der Street Food Tour durch Neapel hat man nicht nur einen tollen Einblick in die Neapolitanische Küche bekommen sondern fällt auch rundum satt ins Bett.
Rund 25 Kilometer vor der Küste Neapels liegt die Trauminsel Capri. Die Überfahrt mit der Fähre dauert rund 45 Minuten und kostet, je nach Anbieter, ca. 40 Euro Pro Person für die Hin- und Rückfahrt. Gerade in der Hauptsaison im Sommer (Juni bis September) sollte man sich entweder online oder vor Ort im Hafen schon ein paar Tage vor Überfahrt Tickets kaufen, da viele Fähren bereits ausgebucht sind. Auf der Insel Capri angekommen erwartet einen im kleinen Ort Marina Grande ein Gewirr aus Taxis, Gepäckträgern der Hotels und Anbieter von verschiedenen Touren. Eine Variante, die Insel Capri zu erkunden, ist per Boot. Hier hat man die Möglichkeit, die verschiedenen Grotten Capris, natürlich auch die berühmte Blaue Grotte, hautnah zu erleben. Doch wer auf der Suche nach einsam romantischen Erlebnissen in einem kleinen Boot in einer menschenleeren Grotte ist, der sieht sich schnell getäuscht. Dutzende Boote warten vor der Blauen Grotte auf ihre Einfahrt und die Masse an Besuchern schmälert das einmalige Erlebnis oft.
Etwas entspannter als auf dem Wasser kann man Capri auf eigene Faust erkunden. Von der Marina Grande fährt eine Bergbahn hinauf in den Ort Capri. Die Fahrt kostet 2 Euro pro Person und Strecke, Tickets gibt es schräg gegenüber der Talstation der Bergbahn. Oben angekommen hat man nicht nur einen herrlichen Ausblick über den Hafen Capris sondern kann den Blick bis nach Neapel und den mächtigen Vulkan Vesuv schweifen lassen. Die rund 7.000 Einwohner Capris leben hauptsächlich vom Tourismus. Das ganzjährig milde Klima sowie die gute Infrastruktur Capris ziehen Besucher aus den ganzen Welt an. Zentrum Capris ist die Piazzetta, der kleine Dorfplatz, von wo aus sich die Gassen in alle Himmelsrichtungen zerstreuen.
Mit einem der kleinen Busse, die auf der Insel allgegenwärtig sind, kommt man nach Anacapri, der zweiten Gemeinde auf der Insel Capri. Das Busticket kostet 1,60 Euro, die Fahrt dauert gerade einmal eine viertel Stunde. Anacapri, der Hauptort im Westen der Insel Capri, lädt zum Bummeln und Schlemmen ein. Kleine Boutiquen bieten Klamotten, Souvenirs und lokale Köstlichkeiten an und von den Aussichtspunkten hat man eine spektakuläre Aussicht über die Insel und die Küste Capris.
Die historischen Ausgrabungen von Pompeji sind nicht nur weltbekannt sondern auch beeindruckend und gleichzeitig erschreckend. Als im Jahre 79 nach Christus der Vesuv, der mächtige Vulkan zwischen Neapel und Pompeji, ausbrach, begrub er die komplette Stadt Pompeji mit seinen damals über 10.000 Einwohnern unter sich. Mehr als 2.000 Menschen fielen dem Vulkanausbruch zum Opfer. Damals eine Tragödie - heute ein Glücksfall, denn die antike Stadt Pompeji wurde unter der meterdicken Vulkanasche fast vollständig konserviert und bietet seit den Grabungen im 19. Jahrhundert ein detailgetreues Bild einer antiken Stadt.
Von Neapel aus kommt man am besten mit der Bahn nach Pompeji. Vom Hauptbahnhof Neapels, dem Piazza Garibaldi, fahren regelmäßig Züge nach Pompeji. Die Fahrt dauert rund eine halbe Stunde. Tickets für die Ausgrabungen kann man entweder vor Ort an einem der Kassenhäuschen oder zu Hause online auf der Seite Ticketone.it kaufen. Für Erwachsene kostet der Eintritt 15 Euro. Wer das riesige Gelände auf eigene Faust erkunden möchte, der sollte sich zumindest einen Audioguide besorgen. Rund um die drei Eingänge der Grabungen gibt es offizielle Verleihstellen. Gerade wenn man Pompeji auf eigene Faust erkundet sollte man sich früh auf den Weg machen. Gerade am Morgen ist die Ausgrabungsstätte oft noch menschenleer, während gegen Vormittag die Gruppenausflüge und Tagestouren eintreffen. Auch sollte man, gerade im Sommer, eine Kopfbedeckung tragen, da es in den historischen Ruinen kaum schattige Plätze gibt.
Die Ausgrabungen von Pompeji vermitteln ein realistisches Bild, wie sich das leben vor fast 2.000 Jahren abgespielt hat. Durch die meterdicke Vulkanasche wurde die Stadt quasi in einen zweitausendjähigen Schlaf versetzt und wartet nun darauf entdeckt zu werden. Die Arena von Pompeji unterscheidet sich kaum von unseren heutigen Stadien. Einziger Unterschied sind die Veranstaltungen, wie beispielsweise Gladiatorenkämpfe, die damals in der Arena mit Platz für 20.000 Zuschauer stattgefunden haben. Auch die beeindruckenden Wandgemälde in einigen der Herrenhäuser sind noch genauso erhalten wie Amphoren und Gefäße, in denen damals Speisen und Getränke aufbewahrt wurden. Am beeindruckendsten sind jedoch sicherlich die mit Gips ausgegossenen Überreste der einstigen Bewohner der Stadt, die zusammengekauert Schutz suchten, jedoch von dem pyroklastischen Strom und der Vulkanasche überrollt wurden. Pompeji, das ist zweitausendjährige Geschichte zum Anfassen und eine beeindruckende Zeitreise in die Vergangenheit.
Nur 50 Kilometer von Neapel entfernt liegt die Halbinsel Sorrent. Schroffe Küsten, die steil hinab ins blaue Meer fallen, Berge und Anhöhen, auf denen die Bäume nur so voll Zitronen und Orangen hängen und eine tolle Aussicht auf den Vulkan Vesuv, der faszinierend und furchteinflössend zugleich ist. Die Gegend rund um Sorrent zählt zu den schönsten Italiens und weckt nicht nur bei deutschen Besuchern die Sehnsucht nach Italien, dem Land, in dem die Zitronen wachsen. Apropos Zitronen. Die knallgelben Früchte sind in Sorrent allgegenwärtig. Sei es als leckeres Eis, kühler Limoncello oder als süße Bonbons.
Doch auch neben den Zitronen hat Sorrent einiges zu bieten. Schon die Anfahrt (mit dem Zug ca. 1h 45 min von Neapel aus) ist spektakulär. Die Bahn schlängelt sich entlang der Steilküste von Meereshöhe hinauf nach Sorrent, das auf den Klippen rund 50 Meter über dem strahlend blauen Meer thront. Die Altstadt von Sorrent, die am Piazzo Tasso beginnt und deren Gassen rechtwinklig angelegt sind, bietet neben den klassischen Souvenirläden auch jede Menge Restaurants und Cafés. Typische Spezialität der Stadt sind die Gnocchi alla Sorrentina. Die Gnocchi werden hier mit einer leichten Tomatensauce und ordentlich Mozzarella überbacken und heiß aus dem Ofen serviert. Ein absoluter Hochgenuss.
Auch Strandfans kommen in Sorrent auf ihre Kosten. Die Strände der Stadt erreicht man entweder per Treppe oder wahlweise auch per Aufzug, der die Altstadt mit der 50 Meter tiefer liegenden Küste verbindet.
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