Von Johannes Baumgart
Eingebettet zwischen den sanften Hügeln der Toskana und den Ufern des Arno liegt Florenz, die einst reichste Stadt des Mittelalters. Heute zieht Florenz jedes Jahr hunderttausende Besucher aus aller Welt an, die dem Charme und der Küche der Stadt im Nu erliegen. Florenz wirkt auf den ersten Blick wie eine Fotokulisse, doch die Metropole in der Toskana hat deutlich mehr zu bieten als nur schöne Ansichten. Wir nehmen dich mit auf einen kulinarischen Streifzug durch eine der schönsten Städte der Welt und zeigen dir unsere Highlights aus Florenz.
Die Highlights und Sehenswürdigkeiten von Florenz
TOP-FACTS FLORENZ
Wer auf die toskanische Küche und das leckere Essen Italiens steht, der sollte unbedingt eine Food Tour mit Kochkurs in Florenz buchen. Walkabout Tours bietet einen unvergesslichen Tag in Florenz und Umgebung an, an dem man nicht nur in die Geheimnisse der toskanischen Küche eingeweiht wird, sondern auch allerhand über die Stadt und ihre Geschichte erfährt. Los geht die Tour in der Altstadt von Florenz. Zusammen mit den italienischen Guides und den anderen Teilnehmern (die Gruppe ist in der Regel 10 bis 15 Personen groß) schlendert man über den Markt, kauft frische Zutaten beim Metzger und das salzlose Brot direkt bei einer der ältesten Bäckereien der Stadt. Beim Gang durch die Altstadt werden einem zudem die Stadtgeschichte und die Besonderheiten von Florenz näher gebracht. Nachdem man alle Zutaten gekauft hat, geht es mit einem Bus hinaus in die Hügel vor den Toren der Stadt. Mitten in der toskanischen Landschaft, umrahmt von Zypressen und Olivenbäumen steht ein altes Bauernhaus, das aufwändig restauriert und modernisiert wurde.
Hier erwartet einen Carmela, die Köchin des Hauses. Nach einer fast schon überschwänglichen Begrüßung werden die Teilnehmer des Kochkurses erst einmal stilecht mit einer Schürze ausgestattet, bevor man gemeinsam in die Geheimnisse der italienischen Küche eintaucht. Unter der fachmännischen Leitung von Carmela bereitet man gemeinsam ein komplettes Menü zu. Los gehts mit Bruschetta mit Tomaten und Olivenöl. Den Zwischengang bildet selbstgemachte Pasta mit einem leckeren Ragu (der Begriff Bolognesesauce ist in Italien gänzlich unbekannt). Danach gibt es toskanischen Schweinebraten mit Rosmarinkartoffeln. Eines der Highlights findet im Hof des Anwesens statt. Gemeinsam mit zwei Pizzabäckern wird der Steinofen traditionell mit Holz eingeheizt, bevor jeder Teilnehmer seine selbst belegte Pizza hineinschieben kann. Nach nur 90 Sekunden verwandelt sich der rohe Teig samt Zutaten in eine köstlich dampfende Pizza, die mit der Aussicht über die Hügel und die Stadt natürlich umso besser schmeckt.
Als Nachtisch gibt es selbstgemachtes Tiramisu. Zu jedem Gang bekommt man ein Glas Wein oder Bier, sodass man auch nicht allzu lange auf dem Trockenen sitzt. Der Kochkurs ist mit 98 Euro nicht gerade ein Schnäppchen, doch im Endeffekt jeden Cent wert. Die Atmosphäre ist, gerade wegen der herzlichen und lebensfrohen Art von Carmela, kaum zu toppen und das selbstgemachte Essen gepaart mit der wunderbaren Location ist ein einmaliges Erlebnis, das nicht nur einen Eindruck der italienischen Küche und Gastfreundschaft vermittelt sondern auch Anregungen und Tipps für die eigenen Kochversuche zu Hause liefert. Definitiv eines der Highlights in Florenz und ein Erlebnis, das einem lange in Erinnerung bleibt.
Für alle, die keinen kompletten Tag Zeit für einen Kochkurs haben, ist die Markthalle in Florenz erste Anlaufstelle, wenn es um die italienische Küche geht. Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert beheimatet heute 27 Stände, an denen man von frischem Fisch über selbstgemachte Pasta, Pizza, Käsespezialitäten bis hin zu hausgemachtem Eis und Süßigkeiten alles bekommt. Der optimale Platz, um zu schlemmen und den Lebensstil der Italiener mit einem guten Glas Wein zu genießen.
Nach einem ausgiebigen Essen bietet sich ein Spaziergang durch die Altstadt hinüber auf die andere Seite des Arno an. Über die Ponte Vecchio, die älteste Brücke der Stadt, die bereits im Jahr 1345 fertiggestellt wurde und auf der heute noch kleine Lädchen Souvenirs verkaufen, geht es in das Viertel San Niccolò. Von hier aus führen schmale Gassen den Hügel hinauf bis auf die Piazzale Michelangelo, der bekannteste Aussichtspunkt der Stadt. Von hier aus hat man einen herrlichen Überblick über Florenz, den Arno und die dahinterliegenden Hügellandschaften.
Am schönsten ist die Stimmung bei Sonnenuntergang, der die ganze Szenerie in ein schon fast kitschig schönes Licht taucht. Hunderte Menschen versammeln sich jeden Abend auf den Treppenstufen der Piazzale Michelangelo und genießen bei einem Glas Wein oder einem kühlen Bier (es gibt hier fliegende Händler, bei denen man für vernünftige Preise einen Drink kaufen kann) die atemberaubende Aussicht. Definitiv der beste Platz, um einen Tag in der Hauptstadt der Toskana ausklingen zu lassen.
Das Stadtbild von Florenz wird geprägt vom Dom, der im Zentrum der historischen Altstadt steht. Die Kathedrale Santa Maria del Fiore wurde im 15. Jahrhundert fertiggestellt und die atemberaubende Kuppel erhebt sich mehr als 90 Meter über den Erdboden. Man kann nur erahnen, welch grandiose Leistung es damals gewesen sein muss, ohne die technischen Hilfsmittel die wir heute haben, solch ein kolossales Bauwerk zu erschaffen. Besucher können auf eigene Faust das Gotteshaus erkunden oder sogar die 463 Stufen bis hoch oben zur Domkuppel erklimmen. Das Ticket für die Kuppelbesteigung (täglich von 08:30 bis 09:00 Uhr und von 10:30 bis 17:00 Uhr) kostet 15 Euro und man sollte unbedingt im Vorfeld online für sich uns seine Mitreisenden die Karten sichern.
Die Küche der Toskana ist für Nordeuropäer der Inbegriff italienischer Köstlichkeiten. Ursprünglich eine Arme-Leute-Küche sind die Spezialitäten aus der Region rund um Florenz heute weltbekannt. Frische Zutaten wie Landschinken, Tomaten, Olivenöl und regionale Kräuter bilden die Basis vieler Gerichte. Etwas gewöhnungsbedürftig ist jedoch das salzlose Brot, das für nordeuropäische Gaumen etwas zu geschmacklos daher kommt. Der Grund für das ungesalzene Brot hat seinen Ursprung im 16 Jahrhundert, als Papst Paulus III eine horrende Salzsteuer erhob, was die Bewohner der Toskana dazu zwang, mit dem Salz zu haushalten oder es, wie beim Brot, ganz wegzulassen. Besonders stolz ist man in der Region auf seinen Chianti Classico, der aus der Gegend zwischen Florenz und dem 50 Kilometer südlich gelegenen Siena stammt. Mehr als 700 unterschiedliche Weingüter bewirtschaften die Weinberge der Region und produzieren hauptsächlich den auch bei uns bekannten Rotwein. Zu einem schönen Glas Chianti passt nichts besser als ein Bistecca alla fiorentina, das bekannteste Gericht der Stadt. Für Fleischliebhaber ein absoluter Traum. Bis zu sechs Zentimeter dick ist das T-Bone Steak, das vor dem Grillen kurz mit nativem Olivenöl eingerieben wird, bevor es dann ungesalzen auf den heißen Grill kommt. Erst vor dem Servieren wird es leicht mit Salz gewürzt und mit einer Beilage nach Wahl, wie Salat oder kleine Kartoffeln, serviert. Oft braucht es jedoch keine gesonderte Beilage, denn das Steak kann gut und gerne ein Kilo wiegen und stellt auch den besten Esser vor eine echte Herausforderung. In der L'Osteria di Giovanni am Rande der Altstadt von Florenz bekommt man sein Steak direkt vom Holzkohlegrill - ein absoluter Genuss und zu fairen Preisen.
Für die Einreise nach Italien reicht ein deutscher Personalausweis oder Reisepass. Denk daran, einen Adapter für die Steckdosen mitzunehmen, da in Italien zweierlei Steckdosenarten im Einsatz sind und es somit nicht sicher ist, ob dein Stecker passt. Für einen Städtetrip nach Florenz ist der April und der Oktober ideal. Hier sind die Temperaturen mit rund 15 bis 20 Grad angenehm. Im Hochsommer (Juni bis September) steigt das Quecksilber regelmäßig über die 30-Grad-Marke und gerade in den engen Gassen der Altstadt kann es unangenehm heiß werden.
Florenz liegt in Norditalien, auf halber Strecke zwischen Mailand und Rom. Aus Süddeutschland kann man sogar mit dem Auto anreisen, vorausgesetzt man hat nichts gegen längere Autofahrten. Von München beispielsweise sind es zirka 630 Kilometer bis nach Florenz. Über den Brenner geht es, vorbei an Bozen und dem Gardasee, in Richtung Toskana. Zirka sechseinhalb Stunden sollte man für die Fahrt einplanen. Da in Österreich und Italien die Autobahnen kostenpflichtig sind muss man mit rund 45 Euro Mautgebühren pro Strecke rechnen, also insgesamt 90 Euro für Hin- und Rückfahrt. Schneller und bequemer, dafür aber auch etwas teurer, ist die Anreise mit dem Flugzeug. Die Lufthansa fliegt direkt von Frankfurt, Air Dolomiti von München aus nach Florenz. Direktflüge starten bei rund 120 Euro.
Vom Amerigo Vespucci Airport in die Innenstadt von Florenz kommt man am besten und billigsten mit dem Bus. "Vola in Bus" fährt direkt vom Terminal alle 30 Minuten in das Stadtzentrum, die Fahrt dauert rund eine halbe Stunde und kostet 10 Euro (gesamt für Hin- und Rückfahrt). Alternativ kann man auch in das nahegelegene Pisa fliegen und von dort mit der Bahn oder mit dem Mietwagen (beides rund eine Stunde Fahrt) nach Florenz weiterfahren. Von Hamburg aus kommt man für rund 100 Euro mit Easyjet nach Pisa, ebenso von Berlin-Schönefeld (auch Easyjet oder Ryanair) und Frankfurt-Hahn (Ryanair). Eine weitere Alternative ist der Flug nach Bologna (Lufthansa von Frankfurt), von wo aus man mit dem Zug in gerade einmal 35 Minuten in Florenz ankommt. Eine gute Übersicht über Flüge nach Florenz findest du auch auf Momondo.de.
Florenz bietet in der Innenstadt eine Vielzahl an Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen. Für Besucher bietet es sich an, eine Unterkunft in der Altstadt bzw. in Altstadtnähe zu suchen, am besten zwischen dem Bahnhof Santa Maria Novella und dem Stadtteil Santa Croce, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Bars zu Fuß zu erkunden. Je nach Reisezeit bekommt man sehr gute 4-Sterne-Hotels schon für unter 80 Euro pro Doppelzimmer. Direkt am zentralen Bahnhof Santa Maria Novella liegt zum Beispiel das Hotel Ambasciatori Die Innenstadt ist nur wenige Minuten zu Fuß entfernt und das Hotel mit seinen kleinen Balkonen bietet saubere, großzügige Zimmer und kostenloses WLAN. Ein optimaler Ausgangspunkt, um die Hauptstadt der Toskana zu erkunden. Wer es lieber ein wenig individueller mag, der wird bei AirBnB fündig. Über 300 Ferienwohnungen und Apartments gibt es in Florenz, vom einfachen 1-Zimmer-Apartment bis hin zur Luxuswohnung mit Dachterrasse. Los geht es hier schon bei 10 Euro pro Person und Nacht, nach oben hin gibt es wie immer keine Grenzen.
Florenz zählt definitiv zu den schönsten Städten Italiens und sogar der Welt. Gerade die historische Altstadt mit ihren engen Gassen und großzügigen Plätzen, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, hat nicht nur Charme sondern auch eine ganze Menge zu bieten. Die kleinen Läden und Cafés laden zum Bummeln und entspannen ein. Gerade deshalb ist Florenz mit mehr als vier Millionen Besuchern pro Jahr eine der meistbesuchten Städte der Welt. Auffällig viele Amerikaner zieht es jedes Jahr in die Toskana, um dort Stopp auf ihrer Europareise zu machen. Die historischen Bauten, gepaart mit den kulinarischen Köstlichkeiten und der tollen Landschaft ergeben ein rundum perfektes Erlebnis. Gerade für ein verlängertes Wochenende sollte Florenz also auf der Liste aller Städtereisender stehen.
DIE WICHTIGSTEN LINKS:
Fotogalerie - Florenz
Momondo - Flüge nach Florenz
Trivago - Hotels in Florenz
L'Osteria di Giovanni - Bistecca alla fiorentina vom Feinsten
Walkabout Tours - Kochkurs auf italienisch
Santa Maria del Fiore - Dom zu Florenz
Diese Webseite wurde mit Jimdo erstellt! Jetzt kostenlos registrieren auf https://de.jimdo.com