Von Johannes Baumgart
Kilts, Whisky und Dudelsack – das sind die ersten Bilder, die einem in den Sinn kommen, wenn man an Schottland denkt. Doch Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands mit ihren knapp 500.000 Einwohnern, hat viel mehr zu bieten und ist das perfekte Ziel für einen Wochenendtrip. Wir nehmen dich mit, geben dir Tipps für Edinburg und zeigen dir unsere Highlights der schottischen Metropole.
Die Highlights und Sehenswürdigkeiten von Edinburgh
Essen und Trinken in Edinburgh
TOP-FACTS EDINBURGH
Edinburgh, das ist steingewordene Geschichte. Kaum eine andere Stadt Europas entführt ihre Gäste auf solch charmante Art in eine längst vergangenen Zeit wie die Schottische Hauptstadt. Das Stadtbild ist geprägt von historischen Gebäuden, markanten Kirchen und mittelalterlichen Gassen. Hinter jeder Ecke gibt es Neues zu entdecken.
Gerade für Neuankömmlinge bieten die Stadtrundfahrten mit dem Bus eine gute Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck von Edinburgh (die Einheimischen sprechen den Stadtnamen übrigens Edinbra aus) zu verschaffen. Ausgangspunkt für die Sightseeing Touren ist die zentral gelegene Waverly Station im Zentrum der Stadt. Drei verschiedene Touren werden von ein und demselben Anbieter angeboten: Der rote Doppeldeckerbus bedient die klassischen Sehenswürdigkeiten in der Altstadt, der grüne Bus sowohl die Altstadt als auch die Neustadt (übrigens mit einem Live-Kommentar, während bei den anderen Touren die Infos aus der Konserve kommen) und der blaue Bus (Majestic Tour) nimmt dich mit in die Außenbezirke der Stadt, die Royal Gardens und in das Hafenviertel Leith. Die Tickets für die Touren gibt es direkt am Bus. Entscheidet man sich für eine der Touren sind 15 Pfund fällig, für 20 Pfund kann man alle drei Touren absolvieren. Die Tickets sind jeweils 24 Stunden gültig und definitiv eine gute Art und Weise, um in Edinburgh anzukommen und sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Am östlichen Ende der Altstadt gelegen befindet sich der Palace of Holyrood House. Der königliche Palast ist offizieller Regierungssitz der Queen in Schottland und für die Öffentlichkeit zugänglich. Einzige Ausnahme sind jedoch einige Tage im Sommer. Dann kommt nämlich Queen Elizabeth II nach Edinburgh und gibt in den Schlossgärten ihr traditionelles Sommerfest.
Direkt nebenan befindet sich das House of Parliament, das Parlamentsgebäude Schottlands. Das moderne Bauwerk wurde 2004 fertiggestellt, nachdem die Schotten in einem Referendum 1998 für die Einführung eines eigenen Parlaments gestimmt haben, um mehr Autonomie und ein stärkeres Gewicht bei der Zentralregierung in London zu erhalten. Für Besucher werden mehrmals täglich kostenlose Führungen angeboten.
Gleich neben dem Parlamentsgebäude erhebt sich mit dem Arthur's Seat der wohl markanteste Berg Schottlands. Der 252 Meter hohe Hausberg der Stadt ist Teil des Holyrood Parks und vulkanischen Ursprungs. Der Aufstieg ist gerade im Sommer ein wenig schweißtreibend und man sollte die ein oder andere Flasche Wasser zur Erfrischung dabei haben. Oben angekommen entschädigt der Blick jedoch für den Fußmarsch. Von hier oben hat man einen hervorragenden Überblick über die Stadt, das Hafenviertel Leith und die Nordsee. Ein toller Ort, um es sich auf den bizarren Steinformationen gemütlich zu machen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.
Nicht ganz so hoch dafür nicht minder spektakulär ist der Calton Hill. Der kleine Hügel (103 Meter Höhe) am Ostende der Neustadt ist Heimat für verschiedene Skulpturen und Denkmäler wie zum Beispiel das Nelson Monument oder das Old Oberservatory House. Von hier ergeben sich tolle Fotomotive, gerade die Victoria Street zeigt sich von hier oben von ihrer fotogenen Seite. Tipp: Mit einem Glas Wein oder einem kühlen Bier den Sonnenuntergang vom Calton Hill anschauen (die Getränke muss man jedoch mitbringen, da es auf dem Hügel keine Verkaufsstände gibt).
Was wäre ein Ausflug nach Edinburgh ohne einen Bummel über die Royal Mile. Die Prachtstraße der Stadt, die den Palace of Holyrood House im Osten mit dem Edinburgh Castle im Westen verbindet, ist das Zentrum der Altstadt. Hier werden auch endlich die Klischees bedient, Männer in Kilts spielen Dudelsack und die Souvenirläden verkaufen alle möglichen Andenken, von Schottischem Whisky bis hin zu Schals aus Schafswolle. Bei all dem Trubel verliert man fast den Blick für die tatsächlichen Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die St. Giles Cathedral inmitten der Royal Mile.
Einen Blick in die Geschichte der Stadt bekommt man bei The Real Mary King's Close. Für 15,50 Pfund Eintritt wird man in die Unterwelt Edinburghs entführt. Die Closes, das sind die engen Gassen der Altstadt. Teilweise sind diese heute noch sichtbar, teilweise wurde sie aber in Laufe der Jahrhunderte von größeren Gebäuden überbaut. Mary King’s Close, benannt nach einer Händlerin aus dem 17. Jahrhundert, ist ein mittlerweile unterirdisches Labyrinth aus Wohnräumen und engen Gassen. Zusammen mit einem Tourguide taucht man ein in das mittelalterliche Edinburgh und bekommt einen Eindruck, wie die Menschen vor 400 Jahren lebten. Nach rund einer Stunde in den Katakomben der Stadt ist man zum einen froh, wieder Tageslicht zu sehen und zum anderen, in der heutigen Zeit zu leben, da das Leben und die hygienischen Bedingungen zur damaligen Zeit eher zweifelhafter Natur waren. Man sollte unbedingt vorher im Internet reservieren, da die Touren sehr gefragt sind und pro Zeitslot maximal 20 Personen Einlass erhalten.
Das westliche Ende der Royal Mile bildet das Edinburgh Castle. Das Schloss aus dem 14. Jahrhundert thront hoch oben über der Stadt. Um lästiges Anstehen zu vermeiden sollte man sein Ticket (17 Pfund pro Person) bereits vorher online kaufen und ausdrucken, so kann man vorbei an den Wartenden direkt ins Schloss marschieren. Die Schlossanlage bietet nicht nur eine tolle Aussicht über Edinburgh sondern auch viele Sehenswürdigkeiten. Die Kronjuwelen der Schottischen Könige kann man hier genauso bestaunen wir die Geschichte des Schottischen Militärs. Besonders beeindruckend ist das Gefängnis des Schlosses, in dem noch bis zum zweiten Weltkrieg Gefangene untergebracht waren. Die bedrückende Enge und die schlechten hygienischen Zustände haben für die Gefangenen den Aufenthalt sicherlich alles andere als angenehm gemacht.
Wie der Dudelsack und der Kilt gehört der Whisky zu Schottland wie kein zweites Getränk. Die Auswahl an Schottischem Whisky ist riesig, in jeder Bar und in jedem Pub hat man die Qual der Wahl. Übrigens schreibt der Schotte sein Nationalgetränk ohne das e, wohingegen der amerikanische Whiskey einen Buchstaben mehr im Namen hat. Für alle, die sich nicht mit Whisky auskennen, gibt es die Scottish Whisky Experience. Für 27 Pfund (Gold Tour) erhält man einen Einblick, wie Whisky hergestellt wird und welche unterschiedliche Varianten es gibt. Nicht fehlen darf natürlich das obligatorische Whisky Tasting am Ende der Tour, bei der man die edlen Tropfen probieren kann. Tipp: Man sollte unbedingt einige Wochen im Voraus online reservieren, da gerade die Wochenenden lange im Voraus ausgebucht sind.
Neben Whisky gehört mittlerweile auch Gin zu den beliebtesten Spirituosen Schottlands. In der ehemaligen tiermedizinischen Fakultät der Universität von Edinburgh ist heute die einzige Destillerie der Stadt zu Hause. Die Summerhall Destillerie wurde erst im Jahre 2013 gegründet. Seither wird hier der Pickering's Gin nach einem alten Originalrezept aus Indien gebrannt. Für 10 Pfund pro Person erhält man nicht nur einen Gin & Tonic zur Begrüßung sondern bei der rund 90 minütigen Führung interessante Einblicke in die Geschichte des Gins und dessen Herstellung. Das obligatorische Gin Tasting darf natürlich hier ebenso nicht fehlen. Auch hier sollte man einige Wochen im Voraus reservieren, da gerade an den Wochenenden die Nachfrage enorm ist.
Nach all dem Hochprozentigen ist ein Spaziergang genau das Richtige. Der kleine Fluss Water of Leith führt durch die gesamte Stadt, um dann am Hafen von Edinburgh im Stadtteil Leith in die Nordsee zu fließen. Entlang des Flusses gibt es mittlerweile den Water of Leith Walkway, ein Fußgängerweg, der genau wie das Flüsschen an der Nordsee endet. Hauptattraktion von Leith ist, neben dem riesigen Einkaufszentrum, sicherlich die königliche Yacht Britannia. Bevor die Yacht 1997 außer Dienst gestellt wurde diente sie der Königsfamilie als Transportmittel und Rückzugsort. Charles und Diana verbrachten ihre Flitterwochen auf der Yacht. Außerdem sollte die Yacht der königlichen Familie im Falle eine Nuklearkriegs als Schutzort dienen. Als Queen Elizabeth II letztmals das Schiff verließ war die Monarchin sichtlich gerührt. Heute dient die Yacht als Museum und ist nicht nur bei schlechtem Wetter Ziel für Besucher. Der Eintritt kostet 16 Pfund, die Yacht ist ganzjährig geöffnet.
Die Victoria Street in der New Town ist Anziehungspunkt für alle Shoppingliebhaber. Die quirlige Prachtstraße bietet für jeden Geldbeutel etwas. Highlight ist sicherlich das altehrwürdige Kaufhaus Jenners, das mittlerweile seit über 180 Jahren besteht und dessen Charme sich über die Jahrzehnte erhalten hat. Ein Bummel lohnt sich auf jeden Fall und mit etwas Glück kann man das ein oder andere Schnäppchen machen.
Auch was das Essen und Trinken angeht schafft es Edinburgh, sich seine Ursprünglichkeit und Tradition zu bewahren und gleichzeitig weltoffen und modern zu sein. Gastronomisch hat Schottlands Hauptstadt viel zu bieten und für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei. Die Rose Street, eine schmale Parallelstraße zur prächtigen Victoria Street, ist gesäumt von Pubs und Restaurants. Von frischem Fisch bis zu leckeren Steaks oder einfachen Fish & Chips in einem der Pubs bekommt man hier alles was das Herz begehrt. Für Fans der Italienischen Küche ist ein Besuch bei Jamie's Italian Pflicht. In den prunkvollen Räumlichkeiten serviert der bekannte Fernsehkoch (oder zumindest seine Mitarbeiter) leckere Italienische Gerichte zu moderaten Preisen.
Eine weitere Adresse zum Abendessen ist der Grassmarket am Fuße des Schlosses. Wo tagsüber Marktstände den Edinburgh Farmer's Market bilden treffen sich am Abend
hungrige und feierwütige Schotten, um in einem der zahlreichen Restaurants zu Abend zu essen und danach ins Nachtleben der Stadt zu starten. Auch hier hat man die Qual der Wahl, wer unbedingt in
einem bestimmten Restaurant essen möchte sollte lieber vorher reservieren.
Etwas versteckt aber dafür umso leckerer ist das Edinburgh Chop House.
In den Arkaden einer höhergelegenen Straße untergebracht hat das Steakhouse nicht nur überragendes Flair sondern auch die besten Steaks der Stadt. Das stylische Ambiente wird nur
noch durch die leckeren Cocktails und Beilagen getoppt. Definitiv einen Besuch wert.
Doch nicht nur abends sondern auch tagsüber muss man in Edinburgh nicht hungern. Wer Lust auf einen kleinen Snack zwischendurch und auf ein kaltes Bier oder einen leckeren Cocktail hat, der ist beim Edinburgh Flea and Food Market genau richtig. Begleitet von lockerer Live-Musik kann man an einem der Stände selbstgemachte Burger, leckere Thai-Gerichte oder geröstete Ente probieren. Dazu ein Cocktail aus einem zur Bar umgebauten VW Bus und man startet gut gestärkt und noch besser gelaunt in den Nachmittag.
Ein weiterer Tipp für einen schnellen Snack zwischendurch ist das Civerinos am Hunter Square. Der Untertitel „Italian Street Food“ lässt nur erahnen, welch leckere Antipasti-Platten und hervorragende Pizza man hier bekommt.
Nach Sonnenuntergang erwacht die Pubszene Edinburghs. In dutzenden Pubs, von klassisch bis modern, kann man sich durch die Whiskys der Highlands, die Biere aus Schottland und der Welt und durch die Gins und Spirituosen aus kleinen Destillerien probieren. Eine besonders gute Auswahl an regionalen Drinks und hervorragende Live-Musik findet man beispielsweise im „The Mitre“ an der Royal Mile. Hier kann man einen ereignisreichen Tag in Schottlands Hauptstadt entspannt ausklingen lassen.
Für die Einreise nach Schottland reicht ein deutscher Personalausweis oder Reisepass. Denk daran, einen Adapter für die Steckdosen mitzunehmen, damit dir vor Ort nicht der Strom ausgeht. Auch empfiehlt es sich, die Wettervorhersage genau anzuschauen. In Schottland herrscht zwar gemäßigtes Klima, doch gerade zwischen Oktober und April solltet ihr euch auf Regen einstellen und entsprechend den Regenschirm einpacken.
Von Deutschland aus erreicht man die Schottische Hauptstadt am einfachsten mit dem Flugzeug. Eurowings, easyJet, Ryanair und die Lufthansa fliegen von vielen Deutschen Flughäfen direkt nach Edinburgh. Die Flugzeit beträgt rund zwei Stunden. Eine gute Übersicht findest du auf der Preisvergleichsseite Momondo.
Angekommen am Flughafen Edinburgh ist der einfachste Weg in die Innenstadt der Bus. Der Airlink 100 startet alle 10 Minuten direkt vor dem Terminal. Ziel ist die Waverly Station, der Verkehrsknotenpunkt im Herzen der Stadt. Von hier aus erreicht man die meisten Hotels der Old Town und der New Town in wenigen Gehminuten. Die Busfahrt kostet 7,50 Pfund für ein kombiniertes Hin- und Rückfahrticket und dauert rund eine halbe Stunde. Sicherlich die bequemste und günstigste Option um in die Innenstadt zu gelangen.
In Edinburgh gibt es eine Vielzahl an Hotels. Vom luxuriösen Balmoral Hotel direkt neben der Waverly Station bis hin zu einfachen Hostels ist für jeden
Geldbeutel etwas dabei. Apropos Balmoral Hotel: Die riesige Uhr auf dem Dach des Hotels geht drei Minuten vor, damit die Reisende, die von der Waverly Station mit der Bahn starten, ihren Zug noch
rechtzeitig erreichen.
Preiswert, sauber und gut gelegen ist das IBIS Edinburgh South Bridge. Für rund 120 Euro pro Nacht und Doppelzimmer hat
man hier die perfekte Basis um die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Das reichhaltige Frühstücksbuffet gibt’s schon für 10,40 Pfund und wer nur schnell einen Kaffee und ein Muffin
zum Frühstück möchte, der wird in Costa Café direkt nebenan fündig. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind von hier aus fußläufig zu erreichen und die Royal Mile, das Zentrum
Edinburghs, nur einen Steinwurf entfernt.
DIE WICHTIGSTEN LINKS:
Momondo - Flüge nach Edinburgh
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CIty Sightseeing - Bustouren durch Edinburgh
Real Mary King's Close - Die Katakomben Edinburghs
Edinburgh Castle - Hauptattraktion der Stadt
Scottish Whisky Experience - Whisky-Tasting
Summerhall Distillery - Führung und Gin Tasting
Royal Yacht Britannia - Ehemals königliche Yacht
Edinburgh Chop House - Die besten Steaks der Stadt
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