Von Johannes Baumgart
Von der Italienischen Grenze im Osten bis nach Marseille im Westen erstreckt sich die Côte D’Azur. Die Französische Riviera, wie dieser rund 300 Kilometer lange Küstenabschnitt auch genannt wird, ist nicht nur Tummelplatz der Schönen und Reichen dieser Welt sondern hat auch für „Normaltouristen“ einiges zu bieten. Wir nehmen dich mit auf eine Reise entlang der Côte D’Azur und zeigen dir unsere Highlights.
TOP-FACTS Côte D'Azur
Ganz im Osten der Côte D’Azur liegt das Fürstentum Monaco. Fast 40.000 Menschen drängen sich hier auf gerade einmal zwei Quadratkilometern. Damit ist das Fürstentum Monaco nach dem Vatikan nicht nur das kleinste Land der Erde sondern auch das mit der höchsten Bevölkerungsdichte. Monaco, das ist der Tummelplatz der Reichen dieser Welt. Der Yachthafen platzt nicht nur am Formel 1 Wochenende aus allen Nähten. Hier steht eine Luxusyacht neben der anderen und als Besucher kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Weltberühmt ist auch das Casino Monte Carlo, die wohl berühmteste Spielbank der Welt. Zugegeben, Monaco versprüht nicht gerade den gleichen Charme wie andere, historisch gewachsene Städte an der Mittelmeerküste. Dafür ist das Fürstentum zu sehr zugebaut und Natur sucht man hier ohnehin vergebens.
Einen Eindruck des ursprünglichen Monaco, wie es wohl einst aussah bevor Millionäre und Steuerflüchtlinge aus der ganzen Welt das Fürstentum für sich entdeckt haben, bekommt man am ehesten noch auf dem Hügel rund um den Fürstenpalast. Die engen Gassen mit ihren kleinen Restaurants und Cafés laden zum Spazieren und Schlemmen ein und von hier oben hat man ohnehin den besten Überblick über die gesamte Stadt.
Das unangefochtene Zentrum der Côte D’Azur ist Nizza, die mediterrane Metropole mit ihren knapp 350.000 Einwohnern. Nizza, das ist französisches Lebensgefühl gepaart mit italienischer Gelassenheit. Die Promenade des Anglais, die sich über sieben Kilometer vom Flughafen Nizzas, immer an der Mittelmeerküste entlang, bis zur Altstadt Nizzas schlängelt, ist die Hauptschlagader der Stadt. Hier treffen Jogger auf Skater, Radfahrer auf Fußgänger und die Strandbars laden zum Entspannen und Genießen ein.
Nur ein Steinwurf entfernt, mitten in der historischen Altstadt Nizzas, befindet sich der Marché Aux Fleurs, der Blumenmarkt. Anders als der Name vermuten lässt gibt es auf dem Markt nicht nur Blumen sondern allerlei regionale Leckereien und Spezialitäten. Vom französischen Honig über die klassischen Lavendelsäckchen aus der Provence bis hin zur lokalen Spezialität, dem Socca, eine Art Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl, Olivenöl und Gewürzen, findet man hier alles.
Der Blumenmarkt von Nizza ist auch der optimale Ausgangspunkt, um die engen Gassen der Altstadt zu erkunden. Die Gassen, in denen man sich ins Mittelalter zurückversetzt vorkommt, warten an jeder Ecke mit einem neuen Fotomotiv. Die kleinen Läden und Boutiquen laden zum Shoppen ein und die Restaurants mit ihrer meist italienisch mediterranen Küche sprühen nur so vor Charme. Auf dem Platz vor der Kathedrale von Nizza wartet die leckerste Eisdiele der Stadt auf seine Besucher und lässt nicht nur das Herz der Kleinen höher schlagen.
Nur 45 Autominuten von Nizza entfernt liegt Cannes. Der Ferienort an der Côte D’Azur verdankt seine Bekanntheit in erster Linie den jährlich stattfindenden Filmfestspielen. Hier geben sich die Hollywood-Stars und die europäische Schauspiel-Elite jedes Jahr im Mai die Klinke in die Hand. Dann verwandelt sich die Croisette, die berühmte Promenade direkt am Mittelmeer, in einen Laufsteg mitsamt rotem Teppich. Nirgendwo sonst in Europa ist die Star – Dichte so hoch wie in Cannes während den Filmfestspielen. Während die Stars und Sternchen um die Goldene Palme wetteifern haben auch die Einheimischen und Besucher die Möglichkeit, Teil der Filmfestspiele zu sein. Am Strand wird hierzu extra eine riesen Leinwand aufgebaut, auf der die Besucher die Filmbeiträge begutachten können.
Doch auch wenn gerade keine Filmfestspiele in Cannes sind, hat die Stadt einiges zu bieten. Zwar hat die Altstadt nicht ganz so viel Charme wie die der großen Schwester Nizza, jedoch bietet sich von der hoch über der Stadt thronenden Kirche L'église Notre-Dame-d'Espérance eine herrliche Aussicht über die Stadt und das azurblaue Mittelmeer.
Wer bisher dachte, Venedig liege in Italien, der sieht sich bei einem Besuch in Port Grimaud getäuscht. Idyllisch am Golf von Saint-Tropez gelegen sieht Port Grimaud aus wie die kleine Zwillingsschwester der italienischen Lagunenstadt. Das verschlafene Hafendorf ist autofrei und die dutzenden Brücken, die über die kleinen Kanäle führen, erinnern stark an das italienische Vorbild. Den besten Überblick hat man von der kleinen katholischen Kirche im Ortszentrum.
Direkt daneben, am Marktplatz der Gemeinde, finden sich einige Restaurants und Cafés, manche sogar mit direkten Plätzen an einem der Kanäle. Wer den Ort vom Wasser aus erkunden möchte, der kann sich für 50 Euro pro Stunde ein elektrisch betriebenes Boot leihen und auf eigene Faust durch die Kanäle schippern. Übrigens fährt von Port Grimaud aus jede Stunde eine Fähre ins nahegelegene Saint-Tropez.
Luxusyachten, noble Boutiquen, teure Restaurants aber auch eine vor Charme nur so strotzen der Altstadt. Das alles ist Saint-Tropez , der Nobelort an der französischen Côte d'Azur. Einst ein kleines Fischerdorf, dann Anziehungspunkt für Künstler aus der ganzen Welt und mittlerweile Treffpunkt des Jetsets ist Saint-Tropez längst zur Legende geworden und steht wie kein anderer Ort an der französischen Côte d’Azur für Reichtum und Dekadenz. Wer sich nun ein wenig abgeschreckt fühlt, dem sei gesagt, dass Saint-Tropez aber deutlich mehr zu bieten hat als Champagner und Kaviar.
Von der Küste aus erstreckt sich die Altstadt mit ihren engen und verwinkelten Gassen hinauf in Richtung Zitadelle. Hinter jeder Ecke warten die schönsten Fotomotive und die kleinen Restaurants haben ihre Tische nach draußen gestellt, sodass man bei herrlicher Aussicht ein leckeres Mittagessen genießen kann. Zu Fuß geht es weiter, hinauf zur Zitadelle, die seit Jahrhunderten über das kleine Fischerdorf wacht. Der Blick schweift nun über die hügelige Landschaft mit ihren Villen und Swimmingpools und die in der Sonne glitzernden Superyachten im Hafen von Saint-Tropez. Nein, Saint-Tropez ist wirklich besser als sein versnobter Ruf und auch für normale Touristen, die nicht zufällig über eine Luxusyacht oder ein paar Millionen auf dem Konto verfügen, absolut einen Besuch wert.
Das westliche Ende der französischen Côte d’Azur bildet Marseille, die zweitgrößte Stadt Frankreichs. Die Hafenstadt mit ihrem etwas zweifelhaften Ruf ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist muslimischen Glaubens und Einwanderer aus allen Herren Ländern , vor allem jedoch aus Afrika, sind in der Stadt allgegenwärtig. Tatsächlich gibt es in Marseille Viertel, die man als Tourist besser meiden sollte. Kriminalität und Drogendelikte sind hier an der Tagesordnung. Doch Marseille, und gerade seine Innenstadt, ist deutlich besser als sein Ruf. Vor allem die Gegend um den Vieux Port, dem alten Hafen Marseilles, hat sich für Touristen und Besucher herausgeputzt. Die weißen Boote spiegeln sich in der mediterranen Sonne und die Uferpromenade ist gesäumt von Cafes, Bars und Restaurants.
Das kulinarische Marseille erlebt man am besten am Place aux Huilles. Hier treffen sich die Einheimischen, um gemeinsam eine Bouillabaisse, die berühmte Fischsuppe der Stadt, zu genießen. Bekanntestes Wahrzeichen Marseilles ist die Kirche Notre-Dame-de-la-Garde. Auf einer Anhöhe gelegen hat man von der Kirche aus dem 19. Jahrhundert, die vor allem aufgrund ihrer goldenen Statue bekannt ist, eine hervorragende Aussicht über Marseille und die funkelnde Mittelmeerküste. Doch nicht nur in der Innenstadt sondern auch in der Nähe des Stadtstrands von Marseille kommen kulinarische Besucher voll auf ihre Kosten. Absolutes Highlight ist das Restaurant Les Akolytes, in dem französische Tapas mit Meerblick serviert werden. Ein perfekte Ort um einen spannenden Tag in der Mittelmeer-Metropole ausklingen zu lassen.
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