Von Johannes Baumgart
Tasmanien ist der südlichste und kleinste der sieben australischen Bundesstaaten. Nur etwas mehr als 519.000 Menschen leben auf der Insel, die durch die Bass-Straße vom australischen Festland getrennt ist. Tasmanien ist ein Highlight für Naturliebhaber und Outdoor-Freunde. Begleite uns auf einer Reise über die grüne Insel.
TOP-FACTS TASMANIEN
Die deutsche Hauptstadt Berlin und Hobart, die Hauptstadt des australischen Bundesstaates Tasmanien, trennen insgesamt 16.500 Kilometer. Der Zeitunterschied nach Tasmanien beträgt acht
Stunden. Für die Einreise nach Tasmanien gelten die gleichen Einreisebestimmungen wie für andere australische Bundesstaaten auch. Deutsche Staatsangehörige benötigen einen gültigen
Reisepass. Ähnlich wie in den USA benötigen Reisende ein gültiges Visum, welches zwingend vor der Reise beantragt werden muss. Ein Visa on arrival, also die Visaerteilung bei Ankunft am Flughafen, ist nicht möglich.Touristen mit einem deutschen Reisepass können das kostenlose eVisitor Visa direkt auf der Seite der australischen Regierung beantragen und bekommen in der Regel binnen zwei Tagen eine Genehmigung per E-Mail
zugeschickt. Vom Tag der Genehmigung ist das eVisitor Visa dann zwölf Monate gültig.
Für eure elektronischen Geräte benötigt man einen Adapter, da in Australien die dreipoligen Stecker im Einsatz sind. Besondere Impfungen benötigt man nicht, allerdings sollte man im Impfpass
nachschauen, ob die Standardimpfungen, die man auch in Deutschland benötigt, nochmals aufgefrischt werden müssen. Im Zweifel hilft ein kurzes Gespräch mit dem Hausarzt.
Wer von Deutschland aus nach Tasmanien reisen will, der muss mindestens zwei Mal umsteigen und ist im besten Fall schlanke 26 Stunden unterwegs. Die schnellste Route führt einen mit Etihad Airlines über Abu Dhabi und Melbourne nach Hobart. Auch kann man mit China Eastern Airlines über Shanghai nach Sydney fliegen und von dort aus mit der Billigfluglinie Jetstar weiter nach Tasmanien. Die Preise für einen Flug von Deutschland nach Tasmanien variieren je nach Saison, jedoch sollte man 1000 Euro Minimum einplanen. Eine gute Übersicht mit vielen Filtermöglichkeiten findest du bei Momondo. Einmal in Hobart angekommen hat man die Möglichkeit, mit dem Hobart Airporter für 19 Australische Dollar in die City zu fahren. Der Bus hält an allen größeren Hotels und die Fahrzeit dauert, je nachdem wo man aussteigen möchte, zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Flexibler ist man jedoch mit einem Mietwagen, gerade wenn man nicht nur die Hauptstadt Hobart sondern auch den Rest Tasmanien erkunden will. Am Flughafen sind die wichtigsten Mietwagenfirmen präsent. Man sollte auf jeden Fall im Vorfeld einen Wagen reservieren. Einen guten Preisvergleich findest du unter auf der Website von Billiger Mietwagen. Über die spektakuläre Tasman Bridge geht es dann hinein ins Zentrum von Hobart. Mit seinen 218.000 Einwohner ist Hobart nicht nur die größte Stadt des Bundesstaates, sondern fast jeder zweite Einwohner Tasmaniens wohnt somit in der Hauptstadt.
Hobart ist für die meisten Besucher Tasmaniens der Start- und Endpunkt der Reise. Das Angebot an Unterkünften ist zwar nicht ganz so groß wie in anderen Australischen Städten, dennoch gibt es im Mitten in der Hauptstadt beispielsweise das Best Western Hobart Hotel, in dem man recht zentrumsnah für rund 140 Australische Dollar pro Nacht nächtigen kann. Verglichen mit anderen australischen Städten verirren sich nicht allzu viele Backpacker nach Hobart, jedoch gibt es einige Jugendherbergen und Hostels, wie beispielsweise The Pickled Frog, in denen man schon für rund 60 Australische Dollar pro Nacht schlafen kann. Eine gute Übersicht über alle Hotels und Unterkünfte, gerade auch außerhalb von Hobart, bietet die Seite Discover Tasmania.
Die Inselhauptstadt Hobart ist ein eher verschlafenes Städtchen und hat nicht allzu viel mit dem quirligen Melbourne oder dem pulsierenden Sydney gemein. Hier läuft alles eine Spur gemächlicher ab und Hektik oder Großstadttrubel sucht man hier vergeblich. Im Stadtzentrum findet man die in Australien üblichen Kaufhäuser wie Target oder Myer. Nur ein paar Schritte weiter ist der Hafen von Hobart, ein natürlicher Tiefseehafen und Ausgangs- und Endpunkt für viele Expeditionen in die Antarktis (von Hobart bis ins ewige Eis sind es "nur" noch 2600 Kilometer). In den kleinen Restaurants rund um den Hafen kann man hervorragenden Fisch essen und die Aussicht genießen. Nur ein Steinwurf vom Hafen entfernt befindet sich das Parlamentsgebäude von Hobart. Das 1840 im Kolonialstil fertiggestellte Bauwerk ist der Sitz des tasmanischen Parlaments. Östlich davon beginnt der Stadtteil Battery Point. Einst standen hier die Verteidigungsanlagen der Stadt, um Hobart vor seinen Feinden zu beschützen. Hier fühlt man sich in das England von früher zurückversetzt. Kleine Häuser mit gut gepflegten Vorgärten und liebevoll gezüchteten Rosen prägen hier das Straßenbild.
Zwischen Battery Point und dem Hafen liegt der Salamanca Market. Jeden Samstag zwischen 08:30 und 15 Uhr verwandelt sich der Salamanca
Place zu einem riesigen Open-Air-Markt, egal ob bei Regen oder Sonnenschein. Neben vielen Essgelegenheiten findet man an den rund 300 Ständen auch handgemachte Kunst, Schmuck oder sogar Kleider,
die meisten davon handgemacht in Tasmanien. Untermalt wird das bunte Treiben von lokalen Künstlern und Bands. Ein absolutes Muss und eines der Highlights in Hobart.
2011 eröffnete rund elf Kilo nördlich von Hobart das Mona, das
Museum of Old an New Art. Vom Hafen in Hobart aus können Besucher mit der Fähre die Strecke für 22 australische Dollar zurücklegen. Im Museum angekommen erwartet die Besucher
antike und zeitgenössische Kunst aus der privaten Sammlung von David Walsh.
Nur eine halbe Autostunde westlich der tasmanischen Hauptstadt liegt der Mount Wellington. 1271 Metern ragt der Hausberg Hobarts über dem Meeresspiegel empor. Für ambitionierte Wanderer gibt es sogar eine Route, die einen vom Zentrum Hobarts direkt auf den Gipfel des Mount Wellington führt. Hierbei legt man über 14 Kilometer und mehr als 1200 Höhenmeter zurück. Man sollte insgesamt einen kompletten Tag für die Wanderung einplanen. Auch sollte man beachten, dass die Temperaturunterschiede zwischen der Stadt und der Spitze des Berges durchaus 10 Grad und mehr betragen können. Eine Jacke oder zumindest ein Pullover sind also Pflicht. Eine gute Übersicht über alle Wandertouren rund um den Mount Wellington findest du auf der Website des Wellington Parks.
Etwa 200 Kilometer nördlich von Hobart liegt der Freycinet-Nationalpark, der älteste Nationalpark Tasmaniens. Der Tagespass (pro PKW mit bis zu acht Personen) kostet 24 australische Dollar. Vom Parkplatz des Nationalparks aus beginnt der Aufstieg hoch zu den Hazards, einem Gebirgszug, der die Wineglass Bay und die Coles Bay trennt. Oben angekommen hat man eine atemberaubende Aussicht auf die beiden Buchten und kann nachvollziehen, woher die Wineglass Bay mit ihrem weißen Sand ihren Namen hat. Man sollte allerdings gut zu Fuß sein, denn der Aufstieg auf den Aussichtspunkt ist teilweise recht steil und steinig. Nachdem man die Aussicht genossen hat und sich mit einem Schluck aus seiner Wasserflasche erfrischt hat geht die Wanderung weiter, hinunter an den Strand der Wineglass Bay. Auf dem Weg nach unten begegnet man häufig Wallabys, einer kleinen Känguruart, die hier frei leben und kaum Scheu vor Menschen haben, sodass man sich bis auf wenige Meter ihnen nähern und sie fotografieren kann. Quer durch den Nationalpark führt der Wanderweg nun in Richtung Westen, zum Hazards Beach an der Westseite der Halbinsel. Von hier führt die Route wieder in Richtung Parkplatz, sodass man insgesamt zirka elf Kilometer zurücklegt. Jedoch sollte man mindestens vier bis fünf Stunden für die Tour einplanen, zum einen wegen den teilweise unwegsamen Pfaden und zum anderen wegen den tollen Aussichten, die man gerade an den Aussichtspunkten und an den Stränden hat. Da es unterwegs keine Verpflegungsmöglichkeiten gibt sollte man ausreichend Wasser und Essen mitnehmen, damit einen unterwegs nicht die Kräfte verlassen. Insgesamt sollte man für den Nationalpark mindestens einen Tag einplanen. Für alle, die mehr sehen wollen, gibt es im Park oder im nahegelegenen Coles Bay allerlei Unterkünfte - vom Campingplatz bis hin zur 4-Sterne-Luxusherberge ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Ganz im Südosten Tasmanien liegt Port Arthur. Einst war Port Arthur das größte Gefängnis der damaligen Sträflingskolonie Australiens. Verurteilte Wiederholungstäter wurden aus England und seinen Kolonien mit Schiffen nach Port Arthur geschickt, um dort in der Strafkolonie ihre Strafe abzusitzen und vor allem abzuarbeiten. 1877 wurde das Gefängnis geschlossen. Heute ist Port Arthur UNESCO Welterbe und wurde dreimal in Folge als “Bestes Geschichtserlebnis für Touristen in Australien" gekürt. Durch ein Informationszentrum, in dem die Geschichte Port Arthurs plastisch dargestellt wird, können Besucher heute die Anlage betreten und sich in dem parkähnlichen Gelände frei bewegen. Mehr als 30 historische Gebäude, darunter das liebevoll restaurierte Wohnhaus des Gefängnisdirektors, können bei einer geführten Tour zu Fuß erkunden werden. Zudem hat man die Möglichkeit, mit einem Schiff eine Hafenrundfahrt zu unternehmen. Der Eintritt kostet 39 australische Dollar, Einlass ist täglich ab 9 Uhr und die Tickets können online vorbestellt werden. Nicht nur für Geschichtsinteressierte ein lohnenswerter Ausflug, für den man einen Tag einplanen sollte.
Im zentralen Hochland von Tasmanien, rund anderthalb Autostunden von der Hauptstadt Hobart entfernt, liegt der Mount Field Nationalpark. Gemeinsam mit dem Freycinet-Nationalpark ist er der älteste Nationalpark Tasmaniens und umfasst eine Fläche von mehr als 150 Quadratkilometer. Der Mount Field Nationalpark ist wohl der vielfältigste Nationalpark Tasmanien. Vom tropischen Regenwald bis hin zur alpinen Vegetation in den höher gelegenen Gebieten ist alles dabei. Vom Besucherzentrum aus führt ein Wanderweg durch die Farnwälder, entlang der kleinen Bäche des Nationalparks bis hin zum Russel Fall, dem wohl schönsten Wasserfall Tasmaniens. Über drei Stufen rauscht hier das Wasser hinab in die Tiefe. Nur ein paar hundert Meter weiter stoßen die Wanderer auf den Horseshoe Fall, einen weiteren Wasserfall, der seinen Namen der hufeisenförmigen Form am oberen Ende verdankt. Nicht nur Wasserfälle sondern auch herrliche Seen, auf denen man Kanu fahren oder an deren Ufern man wunderbar Wandern kann findet man im Mount Field Nationalpark. Vom Besucherzentrum aus führt eine schmale Straße direkt ins Herz des Nationalparks. Anfänglich noch asphaltiert wandelt sich die Straße rasch in eine staubige Schotterpiste. Je höher man kommt, desto spärlicher wird die Vegetation und der tropische Regenwald mit seinen Farnen und Swamp Gums, einer einheimischen Eukalyptusart, weicht einer eher kargen und alpinen Landschaft. Wer im Winter den Mount Field Nationalpark besucht muss sich im Vorfeld über die Straßenverhältnisse informieren, da es hier vorkommen kann, dass die Straßen schneebedeckt sind und nur für Fahrzeuge mit Schneeketten befahrbar sind oder unter Umständen sogar ganz gesperrt. Der Lake Dobson im Zentrum des Parks markiert das Ende des befahrbaren Bereichs und gleichzeitig Ausgangspunkt für Wanderungen. Wie auch im Freycinet Nationalpark kostet der Tagespass (pro PKW mit bis zu acht Personen) 24 australische Dollar und kann direkt am Eingang des Nationalparks erworben werden.
Die Küche Tasmaniens ist grundsätzlich dieselbe wie im Rest von Australien. Steaks, deftiges Barbeque und leckerer Fisch stehen auch im südlichsten Bundesstaat
Australiens auf der Speisekarte. Im Hafen von Hobart reihen sich die Bars und Restaurants aneinander. Für Bierliebhaber lohnt sich ein Abstecher in Waterman's Beer Market. Über 120 verschiedene Crafbeer-Sorten von tasmanischen Braumeistern sowie klassische Bar-Snacks wie
Burger, Pizza oder Chicken Wings lassen keine Wünsche offen. Nur wenige Meter weiter, direkt an der Hafenpromende von Hobart gelegen, befindet sich das Jack Greene's. Begleitet von Livemusik kann man hier die besten Burger Tasmaniens, vielleicht sogar Australiens essen. Die Mini-Burger
gibt es wahlweise mit Pulled Pork, Fillet Mignon oder auch mit roter Beete und Babyspinat. Ein absoluter Hochgenuss in cooler Atmosphäre. Etwas deftiger aber genauso lecker isst man im Shamrock
Hotel in der Liverpool Street. Im ersten Stock ein Hotel, im Erdgeschoss ein Irish Pub lädt das Shamrock Besucher, gerade auch bei schlechtem Wetter (und das gibt es in Tasmanien häufig) seine
Besucher zu einem Drink und einem saftigen Steak ein, und das zu durchaus erschwinglichen Preisen.
Tasmanien ist ein Paradies für Naturliebhaber. Durch die Bass-Straße vom Rest des roten Kontinents
getrennt erwartet die Besucher eine beeindruckende Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Großzügige Nationalparks, unberührte Strände und wilde Natur kann man in keinem anderen Bundesstaat Australiens
so ungezähmt erleben wie in Tasmanien. Gerade für Aktivurlauber ist Tasmanien ist Muss, den nirgendwo sonst gibt es so viele Wanderwege, zwischen Bergen und Meer, zwischen den Wolken und der
Erde. Auch von den Besuchern unterscheidet sich Tasmanien deutlich vom Rest Australiens. Während in den großen Städten und entlang
der Küsten des Kontinents viele junge Backpacker und Camper unterwegs sind ist das Publikum in Tasmanien eher etwas älter. Gerade im Sommer, wenn die Hitze in den Städten Kontinentalaustraliens
die 40 Grad Marke erreicht, ist für viele Tasmanien der angenehmere Ort. Die Temperaturen steigen hier selten auf über 25 Grad, was gerade Wanderern und anderen Aktivurlaubern zugute kommt.
Aufgrund des ozeanischen Klimas ist das Wetter jedoch oft auch wechselhaft. So kann man an einem Tag fast alle Jahreszeiten durchleben. Im einen Moment noch regnerisch und windig reißt der Himmel
wenig später auf und die Sonne entfaltet ihre volle Kraft, sodass man gar nicht schnell genug seine Regenjacke ausziehen kann und selbst im T-Shirt schwitzt. Eine halbe Stunde später kann es
jedoch schon wieder ganz anders aussehen, in Folge dessen man sich oft mehrmals am Tag an- und ausziehen muss um dem Rhythmus des Wetters zu folgen. Der wohl bekannteste Vertreter Tasmaniens ist der Tasmanische Teufel. Das Beuteltier erhielt seinen Namen aufgrund seines weit aufgerissenen Mauls und
seines lauten Kreischens, das man über mehrere hundert Meter hören kann. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde der Tasmanische Teufel gejagt, da er eine Bedrohung für die Nutztiere der Bauern und
Farmer darstellte. Heute steht er unter Naturschutz. Die Population ist mittlerweile, bedroht durch Krankheiten und den Menschen, auf unter 100.000 gesunken. Dennoch warnen zahlreiche
Straßenschilder vor dem bekanntesten Vertreter der Insel.
DIE WICHTIGSTEN LINKS:
Fotogalerie - Tasmanien
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Waterman's Beer Market - Pub in Hobart
Jack Green - Bester Burger Tasmanien
Salamanca Market - Bekanntester Markt Hobarts
Mona - Museum of New and Old Art
Wellington Park - Wanderungen am Mount Wellington
Freycinet Nationalpark - Offizielle Website
Port Arthur - Ehemalige Strafgefangenenkolonie
Mount Field Nationalpark - Offizielle Website
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