Von Johannes Baumgart
Abu Dhabi – die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate ist die Stadt der Superlative. Mehr als 1,2 Millionen Menschen leben und arbeiten im ölreichsten der sieben Emirate. Der Flughafen gehört zu einem der Verkehrsreichsten der Welt und die Corniche, die Strandpromenade, die sich über mehrere Kilometer vom Herrscherpalast bis hin zum Formal Park im Norden erstreckt, zieht gerade in den Wintermonaten Einheimische und Touristen an. Abu Dhabi, das ist auch die Verschmelzung von Orient und westlichem Leben, das ist ein Clash zwischen Tradition und Moderne aber auch zwischen Arm und Reich. Von Westen kommen die Touristen in die Stadt, um hier in Luxushotels abzusteigen, in den besten Restaurants zu essen und in den Shopping-Malls ihr Geld auszugeben. Aus Osten, vor allem aus Indien und Pakistan, kommen Gastarbeiter zu hundertausenden an den Persischen Golf, um dort auf Baustellen, in Hotels oder als Taxifahrer ihr Stück vom Wohlstand zu sichern. Anders als die bei Touristen berühmtere und glamourösere Schwester Dubai ist sich Abu Dhabi jedoch noch ein stückweit mehr seiner Tradition und Vergangenheit bewusst. Die Straßen sind längst nicht so glitzernd und prachtvoll wie in Dubai und als Besucher hat man den Eindruck, an manchen Stellen der Stadt einen authentischen Blick auf den für uns so faszinierenden Orient zu erhaschen. Wir nehmen dich mit auf eine Tour durch Abu Dhabi und zeigen dir unsere persönlichen Highlights der Wüstenstadt.
TOP-FACTS ABU DHABI
Mit dem Flieger ist man in rund sechs Stunden von Deutschland in Abu Dhabi. Die nationale Fluggesellschaft Etihad verbindet zahlreiche Deutsche Städte teilweise mehrfach täglich mit Abu Dhabi. Auch die Lufthansa bietet Direktflüge von Frankfurt und München an.
Alternativ kann man auch nach Dubai fliegen und von dort mit Bus und Bahn nach Abu Dhabi weiterreisen. Von Dubai Airport mit der Metro bis zur Station Ibn Battuta, von dort fährt regelmäßig ein Bus der Linie E101 nach Abu Dhabi zum zentralen Busbahnhof.
Wichtig: unbedingt genug Geld auf die Dubai Metro Card laden, da im Bus nur mit dieser Karte und nicht mit Bargeld oder Kreditkarten bezahlt werden kann. Die Busfahrt von Dubai nach Abu Dhabi dauert rund 1,5 Stunden und kostet 25 Dirham.
Anders als in Dubai verfügt Abu Dhabi nicht über eine eigene Metro. Zwar gibt es Pläne, auch in der Hauptstadt der Emirate eine überirdische Bahn zu bauen, jedoch ist heute das Taxi das Hauptverkehrsmittel von Abu Dhabi. Vor jedem Hotel, vor jeder Shopping-Malls und vor jeder Sehenswürdigkeit warten bereits die Taxifahrer und es ist ein Leichtes, mit dem Taxi in Abu Dhabi von A nach B zu kommen. Alle Taxis in Abu Dhabi verfügen über elektronische Taxameter, der Fahrpreis wird klar und transparent angezeigt und böse Überraschungen sind somit ausgeschlossen. Für eine Taxifahrt in Abu Dhabi von der Corniche zur Sheik Zayed Moschee (rund 23 Kilometer, 25 Minuten Fahrzeit) sind beispielsweise rund 40 Dirham fällig. Bezahlt wird in Bar, man rundet einfach auf die nächsten fünf Dirham auf. Daher empfiehlt es sich, gerade für Taxifahrten immer auch kleine Scheine dabei zu haben.
Das wohl beeindruckendste Gebäude Abu Dhabis ist zweifelsohne die Sheik Zayed Moschee. Bereits von Weitem sieht man die 107 Meter hohen Minarette, der schneeweiße Marmor, aus dem die Moschee gebaut wurde, strahlt hell in der Wüstensonne. Die Moschee ist das letzte Vermächtnis von Sheik Zayed, den Gründungsvater der Vereinigten Arabischen Emirate und Herrscher von Abu Dhabi. Es war sein letzter Wille, dass diese Moschee der Superlative errichtet wird, bevor er im Jahre 2004 starb. Seine Grabstätte befindet sich auch auf dem Gelände der Moschee. Keine drei Jahre später, im Jahr 2007, wurde die Sheik Zayed Moschee dann auch eingeweiht. Mit Platz für 40.000 Gläubige ist sie die größte Moschee der Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch als Nicht-Muslim kann man die Moschee besuchen. Männer sollten hierfür jedoch unbedingt lange Hosen und geschlossene Schuhe tragen und auch die Schultern müssen bedeckt sein. Frauen erhalten nur Zutritt zur Moschee, wenn sie ein bodenlanges Kleid tragen, Oberkörper und Arme bedeckt sind und auch die Haare vollständig unter einem Tuch verschwinden. Zur Not kann man auch vor Ort ein entsprechendes Gewand ausleihen.
Neben dem beeindruckenden Innenhof kann man auch den übergroßen Gebetsraum besichtigen, in dem riesige Kronleuchter, hergestellt aus Swarovski Kristallen, von der Decke hängen. Arabischer Chic in seiner Reinform.
Über vier Kilometer lang und an manchen Stellen bis zu 150 Meter breit – die Stadtstrände Abu Dhabis bieten mehr als ausreichend Platz für Einheimische, Gastarbeiter und Besucher. Im arabischen Winter, wenn die Temperaturen ausnahmsweise einmal unter die 30 Grad fallen, zieht es die Menschen hin zum Wasser. Gerade die Strände an der Corniche sind optimal zum Baden. Das seichte Wasser und die vorgelagerte Insel bieten die perfekte Kulisse für einen entsprechenten Tag am Strand. Die öffentlichen Bereiche sind natürlich kostenlos, manche Bereiche kosten ein paar Dirham Eintritt, dafür gibt’s auch Handtücher, Sonnenliegen und Sonnenschirme gratis dazu.
Kein Besuch Abu Dhabis ohne den Besuch einer Shopping Mall. Wir haben die interessantesten Shopping-Malls und Einkaufsmöglichkeiten einmal zusammen gestellt.
Im Süden der Corniche, ganz in der Nähe des Präsidentenpalasts, liegt die die Marina Mall. Etwas in die Jahre gekommen hat die Mall ihren einsteigen Glanz zwar verloren, für einen ausgiebigen Shoppingtrip reicht es jedoch alle mal.
Auf der Vergnügungsinsel Yas Island, neben der Formel 1 Rennstrecke und der Ferrari World, findet man die Yas Mall. Das Einkaufszentrum ist eine Mall der Superlative. Mehr als 370 Geschäfte sowie 68 Restaurants erwarten die Besucher. Neben den üblichen Luxusmarken ist hier auch etwas für den normalen Geldbeutel dabei. Die wohl modernste und schönste Mall Abu Dhabis.
Im Zentrum Abu Dhabis, zwischen Corniche und Busbahnhof, liegt der Central Market und der Old Souk. Wer hier jedoch einen historischen Markt oder geschäftiges Treiben der Einheimischen erwartet sieht sich schnell getäuscht. Der Name täuscht nämlich, sowohl der Old Souk als auch der Central Market sind moderne Einkaufszentren mit den üblichen Geschäften. Unbedingt besuchen sollte man den LuLu Hypermarket im ersten Stock des Old Souks, hier sieht man einen arabischen Lebensmittelmarkt der Superlative – ein Muss für alle, die ein Faible für Lebensmittel haben.
Der Louvre gehört zu Paris wie der Eifelturm oder die Champs Elysee. Soweit das bisherige Weltbild. Seit 2017 steht nämlich auch in Abu Dhabi ein Museum der Superlative, der Louvre Abu Dhabi. Durch großzügige Zahlungen an das französische Original durften sowohl der Name als auch einige Exponate den Weg an den Persischen Golf antreten. Heraus gekommen ist ein architektonisches Meisterwerk mit wechselnden Ausstellungen und Exponaten.
Nördlich der Corniche findet man unweit der glitzernden und schimmernden Scheinwelt Abu Dhabis dann doch noch ein Stück des alten Orients. Kaum ein Besucher verirrt sich in den Dhow Harbour. Die Dhows, das sind die alten arabischen Fischerboote, mit denen schon Generationen von Fischern aufs Meer hinaus gezogen sind. Heute sind die Dhows natürlich mit Motor betrieben, ihren Zweck erfüllen sie jedoch nach wie vor. Mit den Fangkörben aus Metall, deren Durchmesser rund 1,5 Meter beträgt, gehen die Fischer auf die Jagd nach Hummer und Krabben. Nur ein paar Schritte weiter, auf dem Abu Dhabi Fish Market, dem Fischmarkt der Stadt, kann man die Schätze des Persischen Golfs fangfrisch erleben. Hier decken sich Einheimische und Gastronomen mit den Meerestieren ein. Die Auswahl ist riesig und als Besucher kann man sich den gekauften Fisch direkt am Eingang des Fischmarkts in einem der Grillhütten zubereiten lassen.
302 Zimmer, 92 Suiten, die Wände und Decken aus Gold und sage und schreibe drei Milliarden Dollar Baukosten. Das Emirates Palace ist das wohl nobelste und luxuriöseste Hotel der Welt. Doch auch wer nicht zufällig 400 Euro zu viel auf dem Konto hat (soviel kostet die durchschnittliche Nacht in diesem Luxushotel nämlich) kann zumindest die Lobby und die Restaurants besuchen. Am Einfachsten erhält man mit einer Reservierung für eines der Restaurants Zugang zum Hotel, kurze Hose und Flip Flops sind dabei jedoch tabu.
Das rote Dach in der Form einer Kuppel mit drei Zacken und dem springenden Pferd ist schon von Weitem zu erkennen. Seit 2010 ist Abu Dhabi die Heimat der Ferrari World, einer Mischung aus Museum und Vergnügungspark. Hier werden Männerträume wahr. Man kann sich ans Steuer eines Formel 1 Bullieden setzen, seltene Ferrari Modelle begutachten oder bei der Fahrt mit der Achterbahn sich einen Adrenalin-Kick holen. Tickets gibt’s entweder online oder direkt vor Ort.
Direkt vor den Toren der Stadt beginnt der Spielplatz der Emiratis – die schier endlose Wüste. Was für uns Mitteleuropäer das Spazierengehen im Wald oder die Fahrradtour, das ist für die Emiratis der Besuch in der Wüste. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Egal ob mit dem Allrad-Geländewagen die Dünen herauf und herunter, mit dem Quad rasant über den Sand, stilecht auf dem Rücken eines Kamels oder mit einem Snowboard, das als Sandboard umfunktioniert wird – die Wüste bietet tatsächlich jede Menge Freizeitspaß und ist weit mehr als nur Sand und Staub. Am besten und angenehmsten kann man die Wüste mit einer Tour erkunden. Mit einem Allrad-Geländewagen geht es rasant über die Dünen, der obligatorische Kamelritt darf natürlich auch nicht fehlen und nach einem magischen Sonnenuntergang gibt es leckeres Abendessen in einem Wüstencamp. Weitere Informationen und verschiedene Optionen, die Wüste Abu Dhabis zu erkunden, gibt es bei OceanAir Travels.
Wer Sonne und angenehme Temperaturen mag, der sollte im Winter nach Abu Dhabi reisen. Die besten Monate sind November bis März. Hier ist es mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad angenehm warm, das Meer lädt zum Baden ein und man kann die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigen ohne Gefahr zu Laufen, einen Hitzeschlag zu bekommen. Die Sommermonate April bis Oktober sind dagegen fast unerträglich heißt, 45 Grad und mehr sind keine Ausnahme und man kann sich fast nur drinnen oder in klimatisierten Autos fortbewegen. Bei einer Anreise von nur sechs Flugstunden und sommerlich Warmen Temperaturen ist Abu Dhabi daher ein optimales Reiseziel um dem Winter in Deutschland zu entfliehen und auch in der kalten Jahreszeit Sonne zu tanken.
DIE WICHTIGSTEN LINKS:
Fotogalerie - Abu Dhabi
Momondo - Günstige Flüge nach Abu Dhabi
Trivago - Unterkünfte in Abu Dhabi
Marina Mall - Shopping an der Corniche
Yas Mall - Größtes Shoppingcenter Abu Dhabis
Louvre Abu Dhabi - Ableger des Pariser Originals
Emirates Palace - Hotel der Superlative
Ferrari World - Freizeitpark in Abu Dhabi
OceanAir Travels - Ausflüge in die Wüste
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